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Was passiert mit Warendorfs Marienkirche?

Warendorf

Seit 2018 ist bekannt: Die Marienkirche soll nicht mehr lange als Gotteshaus genutzt werden. Sonntag wird bekannt, wie stattdessen.

Sonntag wird die Machbarkeitsstudie für die Marienkirche vorgestellt. Foto: Cengiz Sentürk

Wie soll die Marienkirche in Zukunft genutzt werden? Sonntag nach dem 10-Uhr-Gottesdienst stellen Vertreter des Bistums und eines Architekturbüros dazu in dem Gotteshaus die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor. Das ist der nächste Schritt seit Bekanntwerden der Tatsache, dass die Kirche nicht weiter so genutzt werden soll.

Details nach dem 10-Uhr-Gottsdienst

2018 hatte diese Nachricht in der Gemeinde und der Stadt für Aufsehen gesorgt. Damals hatte das Bistum Münster erklärt, dass die für die nötige Sanierung der Kirche notwendigen Mittel nicht bereitgestellt werden können. In einem mehrteiligen Prozess haben die Verantwortlichen der Pfarrei und des Bistums laut Pressestelle des Bistums zusammen mit „Kuckert Architekten BDA“ in Münster ein Nutzungskonzept für die denkmalgeschützte Marienkirche erarbeitet.

Die Details sollen im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 12. März (Sonntag) um ca. 11 Uhr (nach dem 10-Uhr-Gottesdienst) in der Marienkirche, die Gemeindemitglieder und alle Interessierten über den aktuellen Stand informieren. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Pfarrei und Bistum hatte 2019 zunächst verschiedene Folgenutzungsszenarien diskutiert und zusammengetragen. In den Prozess miteinbezogen wurde sowohl der Pastoralplan der Pfarrei als auch die kommunale Stadtentwicklung in Warendorf, teilt die Pressestelle weiter mit.

2020 Auftrag an Architekturbüro

Bewertet wurden die Ideen nach festen Kriterien, die bauliche Aspekte wie Funktionalität und Denkmalschutz sowie finanzielle Aspekte wie Fördermöglichkeiten und Finanzierbarkeit berücksichtigen. Ebenso sei der Sinn der entsprechenden Folgenutzung hinterfragt und damit der soziale Aspekt sowie die Leitsätze des Pastoralplans in die Überlegungen eingebracht. Im Oktober 2020 hatte die Pfarrei St. Laurentius das Architekturbüro „Kuckert Architekten BDA“ in Münster mit einer Machbarkeitsstudie zur alternativen Nutzung der Marienkirche beauftragt.

Die alte Marienkirche Kirche stand fast 500 Jahre an der Hohen Straße, zwischenzeitlich wurde sie umgebaut und der gotische Stil wich dem romanischen. 1741 beim großen Stadtbrand wurde die Kirche vernichtet, und mit ihr mehr als 100 Häuser im Westteil der Stadt. Das Gotteshaus wurde wieder aufgebaut, woran sich damals viele Warendorfer durch Spenden nach Kräften beteiligten. 1870 war dann der Turm dran, auf die 28 Meter wurde eine Spitze mit noch einmal 28 Metern draufgesetzt, dazu die vier Ecktürmchen auf dem Dach.

Alte Kirche stand fast 500 Jahre

Als alles fertig war, ging das Kirchenschiff nebenan optisch ziemlich unter. Außerdem verschlechterte sich der Bauzustand, und die Gemeinde wurde immer größer. Der Entschluss zum Bau der Kirche fiel 1911. Genau neben der alten entstand die heutige Marienkirche. Sie hat, obwohl für Kirchenverhältnisse noch fast neu, eine bewegte Geschichte hinter sich. Noch nicht 50 Jahre alt war sie, als der Platz schon wieder nicht ausreichte. Auf dem heutigen Marienkirchplatz stand damals die Volksschule und als die umzog, bekam die Gemeinde das Grundstück von der Stadt. Nach dem Anbau war das Haus 17 Meter länger, aber vor allem innen kaum wiederzuerkennen. Aller Pomp wurde verbannt, Bilder und Statuen verschwanden. Das mag zwar alles den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprochen haben, aber für die Warendorfer war es zu viel des Guten, sie gingen auf die Barrikaden. Ohne Ergebnis.

Fünf Jahre später fiel der Gemeinde die Renovierung beinahe auf die Füße. Am 30. Juli 1964 um 8.25 Uhr stürzte während des morgendlichen Gottesdienstes die Deckenkonstruktion im angebauten Teil ins Kirchenschiff. Die Decke war abgestürzt, weil während der Renovierung Drahtseile in der Deckenkonstruktion entfernt und nicht wieder angebracht worden waren. Denn obwohl die Decke wie ein Gewölbe aussieht, handelt es um eine abgehängte Konstruktion. Es gab damals nur einen Verletzten. Sonntag geht es darum, was mit und in dem dem prägnanten Gebäude geschieht.

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