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HOT öffnet erstmals

Zwischen den Jahren im Jugendzentrum

Warendorf

Das HOT hatte zum ersten Mal zwischen den Feiertagen geöffnet. Das Angebot scheint auf großes Interesse zu stoßen.

Von Marion Bulla

Seit 15 Monaten leitet Fabian Reiker das Jugendzentrum Haus der offenen Tür (HoT) in Warendorf. Der 29-Jährige hat viele Ideen, um das Angebot für Jugendliche vor Ort zu erweitern. Auch, dass das HoT zum ersten Mal zwischen den Feiertagen geöffnet hat, ist so eine. „Wir wollen eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche schaffen und sind für alle offen“, erklärt Reiker. Das Angebot scheint auf großes Interesse zu stoßen. Im HoT zwischen den Emsbrücken ist am Mittwochnachmittag jede Menge los. Mehr als 15 Jugendliche und Kinder sind gekommen, um unter anderem sich auszutauschen, Musik zu hören, zu Kickern sowie Billard oder Nintendo zu spielen. „Das wird gut angenommen“, freut der Leiter des Jugendzentrums sich über die gute Resonanz.

Reiker und sein Team haben jede Menge vor, und einige Pläne um in Zukunft Neues zu schaffen. Auch die Sicherheit steht dabei im Fokus. So wird derzeit ein Schutzkonzept entwickelt. Es geht um Prävention gegen sexualisierter, aber auch um allgemeine Gewalt. Dazu gehört, dass sich die jungen Gäste im HoT sicher und geschützt fühlen sollen. Das Recht auf eine gewaltfreie Umgebung für alle Kinder und Jugendliche, die das HoT besuchen, soll so sicher gestellt werden. Ohne Grenzverletzungen, Übergriffe und Missbrauch. „Wir analysieren unsere Räume und fragen dazu nach, wo sich die Jugendlichen wohl fühlen und wo eher nicht“, erklärt Reiker. Dazu soll zudem ein Lageplan des Hauses aufgehängt, wo Räume markiert werden können.

Ebenso soll das Haus auf den Prüfstand gestellt und ein Entwicklungskonzept angestoßen werden. Dadurch möchte das Team herausfinden, welche Angebote gut, und welche eher schlecht angenommen werden. Die Wünsche der Jugendlichen sollen dabei im Mittelpunkt stehen.

Fabian Reiker strebt zudem an, dass Jugendlichen selbst aktiv werden. Sei es beim Singen, Basteln, im Skaterpark oder beim Kochen. „Die Jugendlichen sollen selber ans Machen kommen und Erfolge beim Handeln erleben“, sagt der Sozialarbeiter. Auch geht es um Vertrauen. Reiker lässt die Besucher und Besucherinnen des HoT weitestgehend in Ruhe, lässt sie machen, setzt aber auch Grenzen, wo sie nötig sind.

Im Gespräch ist auch ein Jugendparlament, das im Mai 2023 erstmals tagen soll, denn Kinder und Jugfendliche haben ein Recht auf Beteiligung und Mitgestaltung ihrer Welt. Der Rat der Stadt Warendorf hat in seiner Sitzung vom 26.September diesen Jahres beschlossen, dass im Frühjahr 2023 das Jugendparlament als Jugendbeteiligungsformat zu gründen ist. Die Wahl hierzu findet vom 27. Februar bis 1. März statt. Ansprechpartner sind  Jens Micke, Ansgar Westmark und Edith Robert. „Beim Jugendparlament sind wir in unterstützender Funktion dabei und stellen zum Beispiel unsere Räumlichkeiten als Wahllokal oder für Sitzungen zur Verfügung“, erzählt Reiker.

Der HoT-Leiter Münsteraner möchte  Veränderungsprozesse anstoßen, aber das braucht seine Zeit.  Einiges ist auch schon passiert. Wie der Tag der Jugend, der in diesem Jahr Premiere feierte. So ganz zufrieden ist er mit dem Ergebnis nicht. „Der Tag war mit 400 Gästen sehr gut besucht, aber es waren zu wenig Jugendliche da. Unsere Zielgruppe liegt bei den 14- bis 18-Jährigen“, so Fabian Reiker. Dennoch gibt es im kommenden Jahr eine Wiederholung. Musik und aktive Beteiligung sollen dann am Aktionstag den Schwerpunkt bilden. Auch der Naturschutzbund (Nabu) könnte involviert werden. „Für Kinder gibt es einiges in Warendorf. Aber für Jugendliche fehlen einfach die Angebote“, weiß der Sozialarbeiter und fügt an, das müsse alles langsam wachsen. Er wolle lieber ein gutes, als zehn halb gute Angebote, betont Fabian Reiker.

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