Verkehrsunfallstatistik Kreis Warendorf
Weniger Getötete – mehr Leichtverletzte
Kreis Warendorf
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Kreis Warendorf fällt 2022 moderat aus. Grund ist wie in den beiden Vorjahren auch, eine geringere Mobilität infolge der Corona-Pandemie. Die Unfallhäufigkeit ist erneut unter dem Landesdurchschnitt und die Niedrigste im Münsterland. Dennoch starben elf Menschen.
„Wir sind immer noch in einer besonderen Phase. Corona hat die Zahlen sehr beeinflusst. Es gab weniger Feiern und viele Menschen waren im Homeoffice. Das heißt, es gab viel weniger Auto-, Rad-, und Motorradfahrer“ schickte Dr. Olaf Gericke am Mittwochmorgen im Rahmen der Bekanntgabe der Unfallstatistik für das Jahr 2022 voraus.
„Wir sind nicht nur in der Kriminal- sondern auch in der Verkehrsunfallstatistik der sicherste Kreis im Münsterland“, sagte Gericke nicht ohne Stolz. Es habe 2022 weniger Getötete und Schwerstverletzte gegeben. Die Steigerung mit Verunglückten fiel mit einer Marke von knapp über 900 moderater aus als erwartet. Das bedeute zwar eine Steigerung von 88 Fällen im Vergleich zu 2021, dennoch sei das nicht viel, wenn man den Wert auf den ganzen Kreis beziehe, so der Landrat weiter.
Landrat Dr. Olaf Gericke
Die Verkehrsunfälle insgesamt beziffern sich auf 8680, eine Zunahme zum Vorjahr von 6,7 Prozent. Elf Menschen wurden dabei getötet und 205 schwer verletzt. Das sind 41 weniger als noch 2021. Allerdings muss man bei 916 leicht Verletzten im Vergleich, 798 waren es im Vorjahr, von einer deutlichen Zunahme sprechen. Positiv erwähnt wurde, dass fast jeder zweite Verkehrsunfall mit Personenschaden und Flucht aufgeklärt wurde.
Steigender Anteil an verunfallten Radfahrern
Sorgen mache der Polizei ein steigender Anteil von verunfalltem Radfahrer. Die Gruppe der verunglückten Radfahrenden verzeichnete gegenüber 2021 einen Anstieg um 86. Von den 379 verunglückten Radfahrenden fuhren 169 mit einem Pedelec (2021: 96). Das entspricht
einem Anteil von 42,6 Prozent (2021: 30,9 Prozent ). Drei Radfahrer starben, darunter zwei mit einem Pedelec, das sind insgesamt drei weniger, als im Jahr zuvor, und 73 wurden schwer verletzt.
Mit Blick auf Unfälle in diesem Bereich kündigte Inna Daniels, Leiterin der Direktion Verkehr an: „Wir werden verstärkt Fahrradstreifen einsetzen.“ Auch Schwerpunktkontrollwochen für Radfahrende werde es nach den Sommerferien und in der dunklen Jahreszeit geben. Ebenso werde die Aktion Geisterradler fortgeführt.
Schwerpunkt liegt auf Geschwindigkeitskontrollen
Bei Autos liegt die Konzentration ganz klar auf flächendeckenden Geschwindigkeitskontrollen, denn Tempoverstöße seien nach wie vor sehr hoch und da Ablenkung eine ebenfalls häufige Unfallursache sei, werde auch darauf ein besonderes Augenmerk gelegt.
E-Scooter im Fokus
Auch der Einsatz von Elektrokleinstfahrzeugen wie beispielsweise E-Scooter bereitet der Polizei Kopfzerbrechen. Hier gab es 20 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. „Und die Tendenz ist steigend“, mahnte Olaf Gericke und fügte an, die Zahl der Strafanzeigen habe sich hier geradezu verdoppelt. Die Risiken seien enorm, denn es gebe noch keine Helmpflicht. E-Scooter würden die Polizei in Zukunft in den Fokus nehmen.
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