1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Kultur-regional
  6. >
  7. Legende aus dem Münsterland ist Thema bei „Fest & Flauschig“

  8. >

"Der wilde Bernd"

Legende aus dem Münsterland ist Thema bei „Fest & Flauschig“

Heek-Nienborg

In Nienborg kennt eigentlich jeder die Geschichte vom „wilden Bernd“. Doch außerhalb des Dorfes im Münsterland haben viele erst jetzt von ihm gehört - dank Jan Böhmermann, Oli Schulz und ihrem gemeinsamen Podcast „Fest & Flauschig“. 

Von Jonas Wiening

Jan Böhmermann (l), Moderator, und Olli Schulz, Musiker und Moderator, nehmen seit über zehn Jahren den Podacast "Fest und Flauschig" auf. In einer neuen Folge sprechen die beiden auch über den "wilden Bernd", eine legendäre Person aus dem Münsterland. Foto: dpa

„Frie fisken, frie jagen und frie schieten in´n Grawen." Von Plattdeutsch auf Deutsch übersetzt heißt das so viel wie: frei fischen, frei jagen und sich frei im (Burg)-Graben erleichtern. Was sich zunächst witzig anhört, war im 17. Jahrhundert eine wirkliche Ehre. Solche Rechte standen eigentlich nur den Adeligen zu. Oder einem Helden. Ein solcher Held war der „wilde Bernd“ aus dem münsterländischen Dorf Nienborg. 

Wie der Heimatverein aus dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Heek im Kreis Borken schreibt, war es eben jener Bernd, der das Dorf im Jahr 1633 während des Dreißigjährigen Krieges vor großem Unheil gerettet haben soll. Der Wilddieb erspähte demnach in den Nienborger Wäldern feindliche Truppen und warnte umgehend die heimische Burgbesatzung, die sich so vor einem Angriff schützen konnte. Belohnt wurde der Retter mit eben den Rechten in Zukunft frei jagen, frei fischen und sich frei im Burggraben erleichtern zu dürfen.

"Fest & Flauschig": Oli Schulz zieht Vergleich zu Rammstein

„Damals eine Ehre wie heute ein VIP-Bändchen bei einem Rammstein-Konzert zu haben“, meint Sänger und Songwriter Oli Schulz. Denn der bekannte Entertainer erzählte in einer neuen Folge von „Fest & Flauschig“, dem wohl erfolgreichsten deutschen Podcast überhaupt, die Geschichte des Nienborger Helden. Eigentlich wollte Kollege Jan Böhmermann über eine Käsesorte sprechen, die ebenfalls „wilder Bernd“ heißt, doch Schulz fand die Geschichte aus dem Münsterland, von der er scheinbar bei Wikipedia gelesen hatte, deutlich interessanter. 

Ob Böhmermanns anschließendes „Mein Gott“ sein Titel für den „wilden Bernd“ ist oder ob der Moderator und Satiriker die Geschichte des Wilderers doch für eher langweilig hält, sei dahin gestellt.

Denkmal für den „wilden Bernd“

Durch den Podcast „Fest & Flauschig“, der durchschnittlich eine Million Hörer pro Folge erreicht, ist der Nienborger Held jetzt jedenfalls viel mehr Menschen– auch außerhalb des Dorfes – bekannt. 

Eine weitere große Ehre für den „wilden Bernd“, nachdem ihm im Ort schon ein kleines Denkmal gewidmet ist. Doch seine Rechte, zu jagen, zu fischen und sich so oft er will im Burggraben zu erleichtern, hätte er dafür wohl nicht eingetauscht.

Das Denkmal für den "wilden Bernd" in Nienborg. Foto: Rupert Joemann
Startseite