Museum Abtei Liesborn präsentiert sein Evangeliar in neuer Dauerausstellung
Festgäste feiern „geglückte Inszenierung“
Wadersloh
Das Museum Abtei Liesborn hat seine neue Dauerausstellung eröffnet. Im Mittelpunkt steht das über tausend Jahre alte Evangeliar des früheren Klosters. Festgäste von Düsseldorf bis Berlin feierten am Wochenende mit.
An einen Sakralraum fühlte sich NRW-Kulturministerin Ina Brandes am Samstag erinnert, als sie in Begleitung von Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach einen Blick auf das Liesborner Evangeliar in der neugestalteten Ausstellung der Museumsabtei werfen durfte. Brandes gehörte zu den 200 Gästen, die an der Eröffnung zur Präsentation des Liesborner Evangeliars teilnahmen. In ihrem Grußwort sprach sie von einer „geglückten Inszenierung“ der wertvollen Handschrift. Prof. Dr. Hermann Parzinger stellte in seinem Festvortrag den Preußen, die nach dem Reichsdeputationshauptschluss die Auflösung von Klöstern verfügt hatten, ein schlechtes Zeugnis aus und warf ihnen respektlosen Umgang mit dem klösterlichen Kulturgut vor. Auf diese Weise sei neben der Bibliothek, deren wertvolle Handschriften in alle Winde verstreut worden seien, auch das Evangeliar unter die Räder gekommen, nachdem es zunächst der Universitätsbibliothek Münster übergeben worden war. Über einen Büchersammler und dessen Erben landete das kostbare Buch schließlich in den USA. Dass das Evangeliar zurück an seinen Bestimmungsort gefunden habe, sei ein großer Glücksfall und nur dem entschiedenen Handeln des Landrats Dr. Olaf Gericke zu verdanken, der mehrere Sponsoren gewann.
Für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe erklärte Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, dass die Neueröffnung der Dauerausstellung auch mit Blick auf Inklusion und Barrierefreiheit Maßstäbe setze. „Der LWL und der Kreis Warendorf sind mit diesem Museum Trendsetter dafür“, betonte Lunemann. Ein großes Bürgerfest rundete die Neueröffnung des Museums am Sonntag ab.
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