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Westfälische Naturisten-Tage

Nackt durch die Pampa

Münsterland - Sie wollten den "Klimawandel hautnah" erleben - am Ende mussten sie aber manchmal kneifen: Die "Westfälischen Naturisten-Tage" fanden an den Unwetter-Tagen der vergangenen Woche statt. Und "warm anziehen" ging nicht: Naturisten wandern und radeln grundsätzlich nackt. Die Polizei wurde informiert.

Gunnar A. Pier

Nackt unterwegs: Teilnehmer der Westfälischen Naturisten-Tage. Foto: Veranstalter

"Naturismus ist eine Geisteshaltung, in der der Mensch sich als Teil der Natur erkennt und sein Denken und Handeln daran ausrichtet, sich möglichst weitgehend in das Naturgeschehen einzufügen", erklärt die private Internet-Seite www.natury.de. Zu diesem Ansatz gehört es, nackt zu wandern, zu radeln, zu schwimmen. Und genau das machten etwa 70 Gleichgesinnte bei den Westfälischen Naturisten-Tagen (WNT) in der vergangenen Woche.

"Angeboten wurden Wanderungen, Fahrradtouren und Kombinationen (Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen)", schreibt der Organisator in seinem Bericht und betont: "Die Naturisten führten ihre Aktivitäten nackt und im Einklang mit der Natur durch. Dabei legten sie besonderen Wert auf naturnahes und umweltschonendes Verhalten mit aller gebotenen Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie die natürlichen Ressourcen des Waldes oder des im Münsterland so typisch wechselnden, offenen Geländes".

Gute Bewirtung im Münsterland

Die Münsterländer waren demnach gute Gastgeber: "Die örtliche Gastronomie und das lokale Übernachtungs-Gewerbe haben die naturistischen Gäste sehr gut und gern bewirtet und beherbergt. Auch das angebotene Informationsmaterial haben Gastgeber gerne angenommen."

Schöne Aussichten trotz des mäßigen Wetters: Westfälische Naturisten-Tage. Foto: Veranstalter

Zu Schaffen machten den "Nacktiven" Regen und Sturm: "Die aktuellen Unwetter im Münsterland haben leider bei vier der geplanten Aktivitäten zum vorzeitigen Abbruch oder zur Absage geführt."

Polizei wurde vorab informiert

Irritationen haben die Nackten im Vorfeld vorgebeugt: "Zuständige Kreispolizeibehörden wurden vorab per E-Mail informiert, damit diese evtl. besorgte Anrufer beruhigen können." Probleme gab es nach Angaben der Polizei im Kreis Warendorf offenbar keine - ganz im Gegenteil: "Naturisten erleben bei Begegnungen, dass Menschen nicht nur ihnen interessiert Fragen zum Naturismus stellen, sondern zunehmend sich gegenseitig über das Nacktwandern informieren."

Grundsätzlich verboten ist es nach Angaben der Polizei übrigens nicht, nackt unterwegs zu sein - wenngleich die Übergänge fließend sind. Wer sich nackt zeigt, um zu provozieren, macht sich strafbar. Und wenn es Menschen stört, kann die Nacktheit eine Ordnungswidrigkeit mit dem Namen "Belästigung der Allgemeinheit" darstellen. All das aber wurde diesmal nicht aktenkundig.

Eine Chance für Interessierte

Die "Initiative Aktiver Naturisten" ist nach eigenen Angaben seit 2008 mit wechselnden örtlichen Schwerpunkten aktiv und fördert naturistische Aktivitäten in ganz Deutschland mit wachsender Resonanz. "Auch für Nacktwander-Anfänger bietet sich hier die Gelegenheit, den aktuellen Trendsport einmal auszuprobieren und lieben zu lernen."

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