Bilanz der Einsatzkräfte
So lief der Rosenmontag im Münsterland ab
Münsterland
Am Rosenmontag hat sich gezeigt: Es konnte wieder gefeiert werden. Hunderttausende Närrinnen und Narren zogen durch die Straßen im Münsterland. Insgesamt fällt die Bilanz der Einsatzkräfte positiv aus, es gibt aber auch negative Facetten.
- Der Rosenmontag im Münsterland lief überwiegend ruhig.
- Die Kreispolizeibehörden Warendorf und Münster berichteten über 32 Platzverweise.
- Es gab münsterlandweit über 30 alkoholbedingte Einsätze.
- Im Kreis Warendorf, Kreis Borken und in Münster kamen die meisten Vorfälle zusammen.
- In Münster kam es zu 67 medizinische Hilfeleistungen durch freiwillige Helfende und Rettungskräfte.
Zehntausende Jecken im Kreis Borken
Wie die Kreispolizeibehörde Borken mitteilte, säumten etwa 80.000 Zuschauer die Strecke des Bocholter Karnevalsumzuges. Für die Polizei gab es rund um den Karneval 19 Einsätze. Die Beamten nahmen sechs Personen in Gewahrsam und erteilten acht Platzverweise. Rettungskräfte mussten wegen übermäßigen Alkoholgenusses und selbst zugezogenen Verletzungen in 18 Fällen eingreifen.
In Raesfeld wird die Zahl der Besucher auf etwa 4000 geschätzt. Die Polizei nahm eine Person in Gewahrsam und erteilte einen Platzverweis. Außerdem erstatteten die Beamten eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und stellten in einem Fall Betäubungsmittel sicher. Vier Personen hatten zu viel Alkohol getrunken und konnten sich nicht selbst weiterhelfen.
Ähnlich große Menschenmengen waren es in Isselburg : 3500 Zuschauer verfolgten dort den Karnevalszug. Der Umzug verlief aus polizeilicher Sicht unauffällig. Die Polizei musste nich tätig werden. Den Karnevalsumzug in Velen besuchten circa 2500 Gäste. Wie in Isselburg verlief die Veranstaltung laut Polizei störungsfrei. Zwei Personen waren zu alkoholisiert und demnach hilfsbedürftig.
Störungsfrei wurde in Ahaus gefeiert
In Stadtlohn wurde der Zug von etwa 12.000 Menschen besucht. Rund um den Zug kam es zu sechs Einsätzen für die Polizei. Die Beamten nahmen eine Person in Gewahrsam und leiteten vier Strafverfahren ein. Bezüglich Ahaus werden die Zuschauerzahlen in Wüllen auf circa 6500 und in Ottenstein auf etwa 7500 geschätzt. Beide Veranstaltungen verliefen ohne Störungen.
Rund 60.000 Jecken waren bei den Rosenmontagsumzügen in Ahlen, Beckum, Liesborn, Sendenhorst und Warendorf unterwegs. Bis um 19.00 Uhr verlief laut Polizei Warendorf alles friedlich.
Alkoholismus und Verstoß gegen Waffengesetz
Schließlich wurden drei Jugendliche unter anderem aufgrund von Alkoholisierung und Drogenbesitzes in die eingerichteten Jugendschutzstellen gebracht. Für zwei weitere Jugendliche endete der Tag im Krankenhaus: Sie waren in Sendenhorst zu stark alkoholisiert.
In Beckum erhielten fünf junge Menschen einen Platzverweis für den Innenstadtbereich, wovon zwei zur Durchsetzung der polizeilichen Maßnahme in Gewahrsam genommen werden mussten. Einer verstieß gegen das Waffengesetz, was ein Ermittlungsverfahren gegen ihn zur Folge hatte.
Randale durch Betrunkene
Abends randalierten betrunkene Karnevalsfans, sodass es zum Einschreiten der Polizei kam. Insgesamt erhielten am Rosenmontag zwanzig Personen einen Platzverweis, acht Personen wurden in Gewahrsam genommen und bislang sechs Ermittlungsverfahren eingeleitet.
In Liesborn erhielt eine junge Frau einen Platzverweis für das Festzelt. Diesem nicht nachgekommen, wurde sie von den Beamten für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen. Zwei weitere Frauen randalierten dort ebenfalls und wurden alkoholisiert dem Rettungsdienst übergeben.
Auch in Beckum endete der Karnevalsabend für zwei Männer durch die Polizei. Sie hatten ebenfalls Platzverweise erhalten, die sie aber ignorierten. Einer von ihnen war am frühen Abend bereits mit Alkohol im Blut Auto gefahren und hatte einen Unfall verursacht. Anschließend fiel er in der Beckumer Innenstadt auf, weil er dort randalierte. Als die Polizei am späten Abend erneut wegen des 27-jährigen um Hilfe gerufen wurde, nahmen ihn die Beamten mit und brachten ihn zur Polizeiwache. Am Montagmorgen fanden auch in Füchtorf und Milte kleinere Karnevalsumzüge statt, die ohne Besonderheiten verliefen.
Hilfe im Einsatz
Mit insgesamt 69 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war für Unfälle vorgesorgt. Die Freiwilligen kamen vom DRK aus Beelen, Freckenhorst und Warendorf, von den Maltesern aus Drensteinfurt, Telgte, Ostbevern und Warendorf sowie vom THW Warendorf und waren an verschiedenen Stellen im Einsatz. Einen Fall ausgenommen, mussten lediglich kleinere Verletzungen behandelt werden.
Friedliche Stadt Münster?
Ausgelassen und überwiegend friedlich haben Münsters Närrinnen und Narren am Rosenmontag in der Innenstadt gemeinsam den Höhepunkt des Straßenkarnevals gefeiert. Der Rosenmontagszug startete nach bewährter Tradition pünktlich um 13.11 Uhr am Schlossplatz seine Runde durch die Innenstadt. Die letzten Festwagen erreichten gegen 17.30 Uhr wieder ihren Ausgangspunkt am Schlossplatz.
Bis 19 Uhr kamen trotzdem zehn Strafanzeigen auf: drei wegen gefährlicher Körperverletzung, drei wegen sexueller Belästigung, eine wegen Widerstands mit Beleidigung und drei wegen Körperverletzung mit Widerstand und Beleidigung. Außerdem wurden zwölf Platzverweise und erteilt und acht Personen in Gewahrsam genommen.
Ein entspannter Job für die Rettungskräfte
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit war es für die Einsatzkräfte an diesem Rosenmontag mit 67 medizinischen Hilfeleistungen ein vergleichsweise ruhiger Tag. In 22 Fällen mussten die jeweiligen Personen aber in münsterische Krankenhäuser gebracht werden.
Mit über 90 Ehrenamtlichen war das DRK mit seinem Sanitäts- und Rettungsdienst für die feiernden Jecken im Einsatz. Neben der zentralen Unfallhilfsstelle im Rathausinnenhof gab es laut dem Lagedienst zusätzliche mobile Sanitätsposten entlang der Strecke des Umzugs.
In den Kreisen Steinfurt und Coesfeld blieb es ruhig
Wie der Sprecher der Kreispolizeibehörde Steinfurt mitteilte, spielte sich der Höhepunkt der Karnevalssession ruhig und ohne „außerordentliche Vorfälle“ ab. Ähnlich ruhig verhielt es sich im Kreis Coesfeld, dessen zwei kleine Umzüge in Hohenholte mit 600 und in Nottuln mit 3000 Teilnehmenden stattfanden.
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