Neue Bilder aus Schweinemastbetrieb
Tierschützer werfen Bauer Tierquälerei vor
Münsterland
Schweine sollen krank und verletzt in ihrem Stall gelegen haben. Gekümmert hat sich angeblich niemand. Darum haben Tierschützer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Münster erstattet.
Das Deutsches Tierschutzbüro hat erneut Bilder von Schweinen aus einem Stall im Münsterland veröffentlicht, die krank und zum Teil schwer verletzt gewesen sein sollen. Andere Tiere hätten offenbar schon länger in ihren eigenen Exkrementen ausharren müssen, da die Gülle in ihren Buchten hochgestiegen sei.
„Ich habe noch nie Schweine gesehen, die so stark mit Kot verschmutzt waren. Es muss eine Tortur für die sonst so reinlichen Tiere gewesen sein“, berichtet Denise Weber, die Sprecherin des Vereins. Der Halter habe gleich mehrfach gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Der Verein hat nach eigenen Angaben am Donnerstag Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet. Deren Sprecher konnte den Eingang am Donnerstag nicht bestätigen. Wo genau der Betrieb im Münsterland steht, wollte die Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion nicht machen.
In dem Betrieb lebten „um die 500 Sauen“ in einem geschlossenen System, die jährlich Tausende Ferkel produzierten. Der Verein vermutet angesichts der bei den Tieren zu sehenden Symptome, „dass sie vermutlich nicht hinreichend tierärztlich behandelt wurden, obwohl eine Behandlung gesetzlich vorgeschrieben ist“. Einige der Tiere seien einfach sich selbst überlassen worden, obwohl sie schwerwiegende Verletzungen gehabt hätten. Die Bilder stammen aus der Zeit von Ende November 2022 bis Februar 2023.
Tieren soll länger Schmerz zugefügt worden sein
In einer Szene sei eine Sau zu sehen, die in einem so genannten Ferkelschutzkorb fixiert ist. Das Tier habe eine vorangeschritten entzündete und eitrige Wunde am Bein und hätte eigentlich separiert oder notgetötet werden müssen. In einer anderen Szene sei ein sogenannter blutiger Mastdarmvorfall zu sehen, das Schwein sei gesetzeswidrig ohne Futter und Wasser in einem Zwischengang gehalten worden.
Die Tierärztinnen Dr. Claudia Preuß-Ueberschär und Dr. Julia Pfeiffer-Schlichting vom Verein „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft“ hätten die Videos begutachtet. Sie seien zu dem Ergebnis gekommen, dass verschiedenen Schweinen länger anhaltende erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt worden sei. Damit sei der Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt. Das Deutsche Tierschutzbüro habe daher Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Münster wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gestellt.
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