Zum Impfstart
So viele Impfdosen soll das Münsterland bekommen
Berlin/Münster/Wa...
Direkt nach Weihnachten sollen die ersten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gegen das Coronavirus geimpft werden. Doch wie viel Impfstoff steht dann zur Verfügung und wer macht den Anfang? In den Kommunen im Münsterland laufen bereits konkrete Vorbereitungen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am Freitag die Verordnung unterzeichnet, die den Rahmen für bald geplante Impfungen schafft. Grundsätzlichen Anspruch darauf haben demnach alle Menschen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Deutschland. .„Höchste“ Priorität in einer Gruppe eins haben demnach über 80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko – etwa in Intensivstationen, Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Zur Gruppe zwei gehören über 70-Jährige und unter anderem Menschen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung. „Wir wollen die Schwächsten zuerst schützen“, sagte Spahn am Freitag in Berlin.
Nach Angaben von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann wird Nordrhein-Westfalen den Impfstoff über eine Logistikfirma auf die Städte und Kreise verteilen. Vor Ort entscheiden Bürgermeister und Landräte, in welchen Einrichtungen zuerst geimpft werden soll. Mit den Impfungen begonnen werden soll zuerst in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Für die Auslieferung der ersten Impfstoffdosen hat das Gesundheitsministerium zunächst mit einer Menge von 100 000 Dosen für ganz Nordrhein-Westfalen kalkuliert.
Kreise erhalten mehr Impfstoff als die Stadt Münster
Die Stadt Münster erhält für den ersten Durchgang genug Einheiten, um 329 Bewohner zweier Altersheime in der Stadt impfen zu können. Dem Kreis Warendorf werden 686 Einheiten zugeteilt, mit denen 343 Bewohner zweier Alters- und Pflegeheime geschützt werden sollen. Der Kreis Borken erhält ausreichend Stoff für 402 zu Impfende, der Kreis Steinfurt rechnet mit 515 Impfdosen, der Kreis Coesfeld wird vom Land 257 Impfeinheiten erhalten. Die unterschiedliche Zuteilungshöhe zwischen Stadt und den Landkreisen erklärt sich dadurch, dass im ländlichen Raum in der Regel mehr ältere Menschen leben als in der Universitätsstadt Münster. Dies wirkt sich auf den Verteilungsschlüssel aus.
Der Transport des Corona-Impfstoffs aus dem geheim gehaltenen Zentrallager in die 53 Impf-Zentren wird von der Landespolizei geschützt. Die Lastwagen des Logistikdienstleisters würden entsprechend von Einsatzkräften begleitet, hieß es aus dem Innenministerium. Die Impfzentren selbst sollen verstärkt von Polizeistreifen kontrolliert werden.
Mehrheit will sich an die Regeln halten
Die Mehrheit der Deutschen will die Corona-Schutzmaßnahmen über Weihnachten beachten. Einer Umfrage zufolge gaben 53 Prozent der Bürger an, die Regeln „sehr genau“ einhalten zu wollen, wie eine Online-Umfrage ergab. 24 Prozent erklärten, die Regeln „eher genau“ befolgen zu wollen. Die Bereitschaft, sich an die Schutzmaßnahmen zu halten, steigt mit zunehmendem Alter. In der höchsten Altersgruppe der über 65-Jährigen hätten sich rund 88 Prozent der Befragten vorgenommen, die Regeln zu befolgen. Am geringsten sei der Zuspruch für die Corona-Regeln bei den Wählern der AfD, hieß es.
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