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Frühlingsanfang

Start der Fohlen-Saison: Pferdekinder im Münsterland

Zaghaft sprießen bereits Krokusse, hier und dort werden erste Kraniche gesichtet - und die Fohlensaison hat begonnen. Wir hatten Sie gebeten, uns die Fotos Ihrer neugeborenen Fohlen zuzusenden. Zahlreiche Einsendungen mit gelungenen Bildern der ersten Pferdekinder haben uns erreicht.

Kristina Sehr

Echte Frühlingsboten: Wenn die ersten Fühlen geboren sind, lassen meist auch die ersten warmen Tage nicht mehr lang auf sich warten. Foto: Heike Schettler

Es ist Anfang März, noch längst ist man nicht in Frühlingsstimmung. Doch die ersten Vorboten der "grünen Saison" sind schon da: Im Münsterland wurden bereits die ersten Fohlen geboren. Die Fohlensaison startet Ende Januar und reicht bis in den Sommer hinein. Die meisten Sprösslinge werden jedoch im März, April oder Mai geboren. Sie sind echte Frühlingskinder.

Dass bereits in einigen Ställen Westfalens der erste vierbeinige Nachwuchs das Licht der Welt erblickt hat, belegt die tolle Resonanz auf unseren Leseraufruf. Die WN-Leser haben uns zahlreiche Fotos der ersten Fohlen des Jahres zugeschickt.

Besonders charmant ist das in Saerbeck geborene Fohlen der Mutterstute "Ella": Hierbei handelt es sich um eine echtes Überraschungskind, denn mit der Schwangerschaft von Ella hatte niemand gerechnet. In Haltern am See brachte die Stute "Via Rossa" pünktlich zum Valentinstag ein imposantes Hengstfohlen auf die Welt. Die Züchter des Hofs Brentano freuen sich über eine hübsche kleine Stute, die nun ihren ersten Frühling erlebt. Und ein zuckersüßes Ponyfohlen mit auffälliger Färbung trägt den außergewöhnlichen Namen "Der kleine Eisbär". Alle Fohlenbilder sind in der Fotostrecke einsehbar.

Fotostrecke: Die neugeborenen Fohlen der WN-Leser

Das Münsterland als Ballungsgebiet der Pferdezucht kann jährlich mit so einigen Pferdekindern aufwarten: Laut „Die Welt“ gibt es in NRW rund 13.000 Pferdezüchter. Dass in den kommenden Monaten also noch zahlreiche Fohlen in Münster und Umgebung zur Welt kommen werden, ist sicher.

Die Mutterstuten sind elf Monate lang trächtig, bevor die Wehen einsetzen. Dann geht meist alles ganz schnell, und schon kurze Zeit nach der Geburt versucht das Neugeborene, sich aufzurappeln. Dafür sorgt der natürliche Sauginstinkt: Das Fohlen verspürt den Drang, das Euter der Stute zu suchen. Zunächst steht der Sprössling zwar noch auf wackeligen Beinen, doch schon am Tag nach der Geburt kann das Fohlen die ersten Spaziergänge gemeinsam mit der Mutterstute wagen.

Geburt eines Fohlens

Viele Stuten brauchen keine menschliche Hilfe bei der Geburt. Nur, wenn es zu Komplikationen kommt, sollte ein Fachmann nachhelfen. Der Tierarzt zieht im Takt der Wehen vorsichtig an den Vorderbeinen des Fohlens - diese sind das erste Körperteil, das vom Neugeborenen zu sehen ist. Bei der Geburt wird die Nabelschnur automatisch durchtrennt. Auch die Eihaut, in die das Fohlen eingeschlossen ist, reißt meist von selbst auf. Zur Not muss sie an den Nüstern des Neugeborenen entfernt werden, um die Atmung zu gewährleisten. Anschließend leckt die Stute ihren Nachwuchs trocken. Wenn das Fohlen es geschafft hat, sich aufzurichten, sucht es automatisch nach dem Euter der Mutter, um Milch zu trinken. Dies ist lebenswichtig, da die sogenannte „Biestmilch“ in den ersten Stunden nach der Geburt besonders viele Nährstoffe enthält, die wichtig für das Immunsystem des Fohlens sind.

Wir wünschen einen schönen meteorologischen Frühlingsanfang und allen Pferdezüchtern einen guten Start in die „grüne Saison“.

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