Tankstellenüberfälle im Münsterland
SEK stürmt Wohnung einer jungen Frau
Münsterland/Kamen
Ein Spezialeinsatzkommando hat unter anderem die Wohnung einer jungen Frau gestürmt. Sie soll eine Rolle gespielt haben bei der Raubserie im vergangenen Dezember. Elf Tankstellen waren binnen 14 Tagen im südlichen Münsterland überfallen worden.
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat im Zusammenhang mit der unheimlichen Serie von elf Tankstellenüberfällen in nur 14 Tagen die Wohnungen einer jungen Frau und eines Mannes in Kamen durchsucht. Dabei wurde Beweismaterial, unter anderem Smartphones, sichergestellt. Der mutmaßliche Haupttäter sitzt seit Ende Januar in Untersuchungshaft. Der 21-jährige Mann schweigt nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen.
Die 24-jährige Frau und der 41-jährige Mann sind laut Polizei Coesfeld verdächtig, an der Überfallserie beteiligt gewesen zu sein. Beide sollen die Raubüberfälle auf Tankstellen zumindest mit geplant und in mindestens drei der Fälle aktive Mittäter gewesen sein. Für einen Haftbefehl reicht die Beweislage nicht: Der Mann und die Frau sind nach Vernehmungen auf freiem Fuß, die Ermittlungen dauern an.
Pistole ins Gesicht gehalten
Die Mitarbeitenden von Tankstellen vor allem im südlichen Münsterland atmeten auf, als die Polizei Ende Januar den möglichen Serientäter festgenommen hatte. Der 21-jährige Mann aus Selm soll für elf vollendete und versuchte Tankstellenüberfälle im vergangenen Dezember – unter anderem in den Kreisen Coesfeld und Warendorf – verantwortlich sein. Dreimal hatte er damals vor verschlossenen Türen gestanden, wurde aber trotzdem von Kameras gefilmt.
Bei den Überfällen hatte der Tankstellenräuber den Mitarbeitenden teils eine silberfarbene Pistole ins Gesicht gehalten. Ob sie funktionstüchtig oder geladen war, dazu geben Staatsanwaltschaft und Polizei bislang keine Auskunft. Abgesehen hatte er es auf Geld und Zigaretten.
Die Serie hatte am 7. Dezember begonnen, als binnen einer Stunde drei Tankstellen in Nordkirchen, Senden und Ascheberg überfallen worden waren. Es folgten vollendete und versuchte Überfälle in Dortmund, Datteln, Lüdinghausen, erneut Dortmund, Werne, Kamen, erneut Nordkirchen und Sendenhorst.
Video in Kooperation mit dem WDR:
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