Zahl der Verkehrstoten in NRW gestiegen
Mehr Senioren mit Pedelecs verunglückt
Düsseldorf/Münsterland
Laut der neuen Unfallstatistik aus NRW ist die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr gestiegen - darunter erstmals auch Opfer von E-Scooter-Unfällen. Betroffene von Pedelec-Unfällen sind vor allem Senioren.
Die Zahl der Verkehrstoten ist in NRW im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 451 Verunglückte gestiegen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) führte diese Entwicklung am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Unfallstatistik auf die Zunahme des Verkehrs nach der Corona-Pandemie zurück. Erstmals kamen bei Unfällen mit E-Rollern Menschen ums Leben: registriert wurden drei Todesfälle.
Die Zahl der Unfälle mit E-Rollern stieg massiv – um 64 Prozent auf 1800. Während die E-Roller-Unfälle ein Phänomen überwiegend junger Fahrer sind, sind Unfälle mit E-Bikes ein Problem besonders der Senioren: 29 der 48 Todesopfer waren älter als 65 Jahre. Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr fast 6900 E-Bike-Unfälle registriert und damit 41,6 Prozent mehr als 2021.
In Münster ereigneten sich 2022 knapp 11.000 Verkehrsunfälle, dabei wurden 1628 Menschen verletzt, zwei Radfahrer kamen ums Leben. Dort verunglückten 90 E-Scooter-Fahrer, 79 erlitten teils schwere Verletzungen.
Zahlen aus dem Münsterland
Im Kreis Steinfurt bewegen sich die Zahlen leicht unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Es gibt jedoch eine deutliche Zunahme bei den Leichtverletzten. Das habe mit der drastisch gestiegenen Zahl der Pedelec-Unfälle (413) zu tun. Diese Personengruppe stellt mit neun Todesfällen auch die Hälfte aller Verkehrstoten (18) im Kreis.
Die Unfallhäufigkeit im Kreis Warendorf liegt unter dem NRW-Landesdurchschnitt und ist die niedrigste im Münsterland. Dennoch starben auch dort 14 Menschen.
Im Kreis Borken ist im vergangenen Jahr erstmals kein Autofahrer bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Dafür ist auch dort die Zahl der im Straßenverkehr ums Leben gekommenen Rad- und Pedelecfahrer von vier auf acht gestiegen.
Die Anzahl an Unfällen ist im Kreis Coesfeld nach den beiden Corona-Jahren, in denen es auf den Straßen weniger oft krachte, wieder gestiegen. Zwölf Menschen starben, 189 wurden schwer verletzt. Stark gestiegen ist die Zahl an verunglückten Pedelecfahrern – von 125 in 2021 auf 164 in 2022.
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