Urlauber im Münsterland
Studie präsentiert neue Erkenntnisse zum Fahrradtourismus in der Region
Greven
Durch eine Studie weiß der Münsterland e.V. jetzt sehr viel besser, welche Touristen mit dem Fahrrad auf der 100-Schlösser-Route unterwegs ist. und wie sie in Zukunft noch besser an die Region zu binden sind.
Die Radfahrenden, die im Münsterland Urlaub machen, sind durchschaut: In Schnitt sind sie 62,6 Jahre alt. Rund 60 Prozent von ihnen kommen aus NRW. Leben sie im Ausland, sind sie fast immer Niederländer (78 Prozent). Sie urlauben meistens nicht zum ersten Mal im Münsterland und fahren gerne an lauen und trockenen Sommerwochenenden 60 bis 70 Kilometer am liebsten auf dem E-Bike. Das lässt ihnen auch noch die Zeit, Kultur, Wellness und Küchen zu genießen.
Sie lassen sich bevorzugt von Schildern, aber immer öfter auch von Apps leiten, informieren sich gerne vor ihrer Reise auf muensterland.com, lassen sich aber auch gerne von Zeitschriften ermuntern, die 100-Schlösser-Route zu erkunden. Sie geben dem flachen Münsterland wegen seiner fehlenden Hügel 4,75 von fünf möglichen Punkten, wegen der ansprechenden Landschaft 4,28 und den Münsterländern wegen ihrer Gastfreundschaft 4,25 Punkte und lassen sich jeden Urlaubstag– wenn sie übernachten – 79,60 Euro kosten. Das fällt ihnen leichter, weil sie häufig mehr verdienen als andere Menschen in Deutschland.
All das sind die Ergebnisse der größten, jemals in der Region durchgeführte Bewertung des touristischen Radverkehrs, wie es Michael Kösters bei der Vorstellung der Zahlen am Mittwoch sagte. Bestätigt hat sich, dass die meisten Gäste älter sind. Eine Konsequenz möchte der Leiter des Bereichs Tourismus beim Münsterland e.V. aus dieser Information schon ziehen: „Wir werden versuchen, auch bewusst Jüngere in die Region zu holen.“ Dabei werde sich die Touristik weiter über die bisherigen Besucher zu freuen und sie gerne weiter willkommen heißen.
Interviews und Einsatz spezieller Zählgeräte
Denn auf die bisherigen Erfolge können die Münsterländer durchaus stolz sein: „Herzlichen Glückwunsch“ gratulierte jedenfalls Stephan Grapentin von der Unternehmensberatung absolutGPS, die die Zahlen mit Hilfe spezieller Zählgeräte und Interviews ermittelt hat. Dass 62 Prozent der Touristen vorher schon einmal Urlaub im Münsterland gemacht haben und der Region treu blieben, sei ein „sehr gutes Zeugnis, das ihnen ausgestellt wird“, wie er es bei der Vorstellung der Untersuchung sagte.
Unternehmensberater Stephan Grapentin über die Treue der Urlauber zum Münsterland
Die Geräte haben zwischen dem 21. November 2021 und dem 11. November 2022 genau 1.029.588 Radfahrende gezählt, die meisten davon in Warendorf (117.024), Isselburg (106.233), Steinfurt (94.566), Senden (86.429) und Ibbenbüren (82.786). Etwa 65 Prozent davon, so lässt sich nach Interviews mit den Urlaubenden vemuten, haben drei Millionen Tage in der Region verbracht.
Und besonders überraschend: Allein die Radfahrenden, die auf der 100-Schlösser-Route unterwegs sind, sorgen für beinahe die Hälfte des wirtschaftlichen Umsatzes, der durch den Radtourismus im Münsterland entsteht. Das sind 48,3 Millionen von 114,4 Millionen Euro Bruttoumsatz im Jahr. Besonders viel Geld geben die Gäste aus, die im Münsterland übernachten: nämlich 79,60 Euro am Tag. Doch auch die Tagesgäste bringen mit 21,20 Euro noch gutes Geld in die Region.
Weitere Informationen: www.muensterland.com
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