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Münsterland

WM-Rechenmodell aus Münster: Brasilien holt den Titel

Martin Kalitschke

Münster - Ernüchternde Nachricht für alle Fans der deutschen Mannschaft: Nach Berechnungen des münsterischen Wissenschaftlers Andreas Heuer hat Brasilien die besten Chancen, Fußballweltmeister zu werden - die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland den Titel holt, liegt hingegen bei maximal sechs Prozent.

Erst kürzlich war Prof. Dr. Heuer, der am Institut für Physikalische Chemie der Universität arbeitet, ein Volltreffer gelungen: Bereits etliche Spieltage vor Ende der Bundesliga-Saison hatte er ausgerechnet, dass die Meisterschale an München gehen wird.

Für die Prognose des Weltmeisters 2010 hat er auf die Rangliste des Weltfußballverbandes Fifa sowie auf das Weltfußballranking Elo zurückgegriffen, die die Leistungsfähigkeit aller Nationalteams widerspiegeln. Zudem wertete er die 180 Vorrundenspiele der letzten vier Weltmeisterschaften aus, um die Punkte aus den Weltranglisten in mathematische Größen umwandeln zu können, die für die von ihm entwickelten Formeln erforderlich sind. Dann ließ er von seinem PC 10 000 Mal den Spielplan der WM in Südafrika durchrechnen. „Dabei wurden sowohl die Leistungsunterschiede als auch die Zufallsaspekte eines Spiels berücksichtigt“, betont Heuer.

Ergebnis: Bei der Elo-Rangliste liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Brasilien Weltmeister wird, bei 19 Prozent, es folgen Spanien, die Niederlande und England. Bei der Fifa-Liste liegt Brasilien sogar mit 26 Prozent vorne, gefolgt von Spanien, Portugal, den Niederlanden und Italien. Dass Deutschland „nur“ mit einer Wahrscheinlichkeit von sechs (Elo) bzw. vier (Fifa) Prozent Weltmeister wird, ist laut Heuer kein Drama: „Das heißt immerhin, dass Deutschland bei 600 von 10 000 PC-Simulationen den Titel errungen hat.“

Der Wissenschaftler hat zudem berechnet, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass das deutsche Team die Vorrunde übersteht. Die gute Nachricht: sehr groß - nach der Elo-Rangliste liegt sie bei 75 Prozent, nach der Fifa-Rangliste bei 66 Prozent.

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