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Bevölkerungsentwicklung bis 2040

Wo das Münsterland schrumpft und ergraut

Münster

Während Münster boomt, stehen andere Orte im Münsterland vor der Vergreisung. Das geht aus der aktuellen Modellrechnung zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Landes hervor.

Jan Hullmann

Fast jeder dritte Einwohner im Münsterland wird laut Prognosen von IT.NRW 2040 über 65 Jahre alt sein. Foto: dpa

Die aktuelle Vorausberechnung, die jetzt vom Statistischen Landesamt für Nordrhein-Westfalen vorgelegt wurde, geht davon aus, dass Münster bis 2040 rasant wächst: 357.100 Menschen sollen dann in der Stadt wohnen, aktuell sind es 313.600. Pro Jahr sind das rund 2000 neue Einwohner. Der prognostizierte Anstieg von 13,9 Prozent ist der dritthöchste im Land hinter Köln (15,8 Prozent) und Düsseldorf (14,0). Dabei spielen sowohl ein Geburtenüberschuss als auch sogenannte Wanderungsgewinne - also mehr Zuzüge als Wegzüge - eine Rolle.

Münster wird sich laut Prognose zudem zur jüngsten Stadt in NRW entwickeln. Das Durchschnittsalter soll im Jahr 2040 bei 42,9 Jahren liegen.

Mehr alte Menschen auf dem Land

Ganz anders sieht es in den umliegenden Münsterlandkreisen aus. So wird das Durchschnittsalter in den Kreisen Borken (plus 4,9 Prozent) und Coesfeld (plus 4,6 Prozent) stark ansteigen. In Laer (Kreis Steinfurt) wird sich die Zahl der Menschen, die älter als 80 Jahre sind, den Berechnungen zufolge mehr als verdreifachen. Ähnlich ist die Entwicklung in Havixbeck und Senden im Kreis Coesfeld, wo die Ü80-Gruppe jeweils um rund 180 Prozent zulegen wird.

Die Altersentwicklung in Münsters Umland lässt sich auch an zwei anderen Zahlen erkennen: Während die Zahl der Unter-65-Jährigen in den vier Münsterlandkreisen bis 2040 laut den Berechnungen um knapp 170.000 abnimmt, nimmt die Zahl der älteren Einwohner um 135.000 zu, ein Plus von über 50 Prozent. Fast jeder dritte Einwohner im Münsterland wird dann im Rentenalter sein.

Woher kommen die Zahlen?

Die Modellrechnungen, die IT.NRW im Auftrag der Landesregierung durchgeführt hat, zeigen für alle Städte und Gemeinden des Landes die zukünftige Bevölkerungsentwicklung für die Jahre von 2018 bis 2040. Die Berechnung erfolgt durch eine jahrgangsweise Fortschreibung der Ausgangsbevölkerung, indem Geburten und Zuzüge hinzugezählt sowie Gestorbene und Fortzüge abgezogen werden.

Die Gemeindemodellrechnung schreibt die Bevölkerungsentwicklung der jüngsten Vergangenheit unter bestimmten Annahmen fort. Bei der Interpretation der Ergebnisse derartiger Modellrechnungen ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass sie keine präzise eintreffenden Entwicklungen für die Zukunft abbilden können, sondern ausschließlich eine Orientierung für die Einordnung des zukünftigen Verlaufs der Bevölkerungszahl und -struktur leisten kann.

Wo das Münsterland schrumpft

Neben der „Vergreisung” schrumpft das Münsterland auch, zumindest in Teilen. Während nah an Münster liegende Kommunen wie Telgte (+11%), Senden (+12%), Greven (+21%) oder Altenberge (+21%) kräftig wachsen werden, nimmt die Einwohnerzahl in entlegeneren Orten wie Wadersloh (-17%) oder Isselburg (-21%) in den nächsten 20 Jahren stark ab.

Einen Überblick über die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in allen Münsterland-Kommunen gibt diese Karte:

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