Brandstiftung in der Nachbarschaft: Angeklagter schweigt
Düsseldorf (dpa/lnw)
Mit einem schweigenden Angeklagten hat am Montag vor dem Landgericht Düsseldorf ein Prozess wegen schwerer Brandstiftung begonnen. Der 24-jährige Angeklagte wollte vor Gericht weder Angaben zu seinem Werdegang machen, noch wollte er sich zu den Vorwürfen äußern.
Die Staatsanwaltschaft vermutet als Hintergrund einen Nachbarschaftsstreit in einer Düsseldorfer Siedlung wegen der schwierigen Parksituation. Der 24-jährige Lagerist soll vor dem Haus einer Nachbarin innerhalb mehrerer Wochen Brände gelegt und einen Schaden von über 54.000 Euro angerichtet haben. Unter anderem soll er Mülltonnen und das Auto der Frau angezündet haben.
Der Angeklagte soll sich aufgeregt haben, weil die Nachbarin in der kleinen Stichstraße ihre Autos aus Platzmangel im Wendehammer vor ihrem Haus parkte. Nach Angaben der Staatsanwältin war er in Verdacht geraten, weil er die ersten drei Brände selbst gemeldet hatte und sich bei den anschließenden Befragungen in Widersprüche verstrickt hatte. Zudem seien bei der Durchsuchung seiner Wohnung Brandbeschleuniger und auf seinem Computer verdächtige Suchverläufe entdeckt worden. Der 24-Jährige, der in der Straße noch bei seinen Eltern wohnt, will die Feuer immer nur zufällig bemerkt haben.
Denkbar ist für die Ermittler, dass der Angeklagte durch die Brände die ungeliebte Nachbarin vergraulen und sich so zum Helden der Nachbarschaft aufspielen wollte. Für den Prozess sind bis zum 22. November noch 14 weitere Verhandlungstage angesetzt.
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