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Ermittlungen im Fall des toten Säuglings vor Babyklappe

Köln (dpa/lnw)

Von dpa

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild

Nach der Entdeckung eines toten Babys vor der Babyklappe eines Frauenhauses in Köln fahndet die Polizei weiter nach den Eltern. Dazu veröffentlichte sie am Dienstag ein Foto des Handtuchs, in das der kleine Junge eingewickelt gewesen war. Das stark verschmutzte und verschlissene, 90 mal 40 Zentimeter große Handtuch besteht aus weißem Frottee. Es hat ein Blumenmuster mit grüner sowie lilafarbener Umrahmung.

Der tote Säugling war am Montag im Freien vor der Babyklappe entdeckt worden. Rechtsmediziner gehen nach der Obduktion davon aus, dass der Junge zum Zeitpunkt seiner Geburt noch gelebt hat. Eine Mordkommission ermittelt.

Die technische Überprüfung der Babyklappe habe keine Hinweise auf einen Defekt ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Das Verhalten der Mitarbeitenden des Frauenhauses habe ebenfalls keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben. Die Ermittler gingen daher davon aus, dass der Säugling bewusst so abgelegt worden sei, dass der Alarm nicht ausgelöst worden sei.

Die Mordkommission bittet insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern und Frauenarztpraxen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn eine Frau mit Symptomen einer kürzlich erfolgten Entbindung vorstellig werden sollte, aber kein Baby habe.

Möglicherweise habe die Kindsmutter nach der Geburt keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, befinde sich in einer psychischen Ausnahmesituation und nehme die dringend erforderliche postnatale Behandlung nicht in Anspruch, so die Polizei. Die Ermittler appellierten an die Eltern, sich an eine Beratungsstelle zu wenden.

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