Büren
Kind erschlagen: Eltern und Land schließen Vergleich
Büren (dpa/lnw)
Nach dem tragischen Tod eines siebenjährigen Jungen in Büren (Kreis Paderborn), der von einem Steinkreuz erschlagen worden ist, haben sich seine Eltern mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW auf einen Vergleich geeinigt. Das teilten der Anwalt der Eltern, Andreas Jolmes, und ein Sprecher des Landesbetriebs auf Nachfrage mit. Zuvor hatte das «Westfalen-Blatt» darüber berichtet.
Laut Jolmes zahlt das Land den Eltern Schmerzensgeld und erstattet Kosten, die im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen entstanden sind, also zum Beispiel das Geld für die Beerdigung. Der Vergleich regele außerdem, dass das Land versichere, alles zu tun, um einen solch tragischen Unfall in Zukunft zu vermeiden. «Das war den Eltern ein ganz dringendes Bedürfnis, um anderen Eltern ein solch furchtbares Ereignis zu ersparen», sagte er.
Der Sprecher von Straßenbau NRW bestätigte, dass ein Vergleich geschlossen wurde und dass man alles tun werde, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. «Der Landesbetrieb ist zutiefst betroffen von dem tragischen Unfall», teilte er mit. Über den genauen Inhalt des Vergleichs bewahre man Stillschweigen.
Der Junge hatte am 11. November 2021 mit einem Freund an dem knapp 90 Zentimeter hohen Gedenkkreuz aus Sandstein gespielt, das auf einem Betonpodest an einer Böschung neben einer Landstraße gestanden hatte. Das Kreuz brach aus dem Sockel, stürzte auf den Jungen und verletzte ihn tödlich. Laut einem Gutachten war die Verdübelung des Kreuzes mit dem Unterbau nicht fachgerecht ausgeführt worden.
In der Sache hatte es auch strafrechtliche Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter von Straßenbau NRW gegeben. Rechtsanwalt Jolmes betonte: «Die Eltern haben erklärt, dass sie kein Strafverfolgungsinteresse haben, weil sie dadurch ihr Kind nicht wiederbekommen.»
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