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Nachverfolgung von Corona-Kontakten

Laschet setzt auf «Luca»-App

Düsseldorf (dpa) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet gefordert, alle technischen Möglichkeiten zu nutzen. Dazu gehört für den CDU-Vorsitzenden auch die App «Luca».

dpa

Die App Luca soll bei der Kontaktermittlung bei Corona-Infektionen helfen. Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

«Wir brauchen neue Wege im Umgang mit der Pandemie», sagte Laschet am Dienstag vor Journalisten in Düsseldorf. Er habe am Dienstag mit dem Hip-Hop-Musiker Smudo von den Fantastischen Vier telefoniert. Die Band hat zusammen mit anderen Kulturschaffenden und einem Berliner Start-up die Corona-App «Luca» entwickelt. Damit soll die Dokumentationspflicht der Kontakte in Restaurants und Kulturstätten erleichtert werden. Auf Sylt ist die App bereits im Einsatz.

«Luca» statt «Zettelwirtschaft» im Restaurant

Anstatt von «Zettelwirtschaft» werde bei «Luca» ein QR-Code genutzt, sagte Laschet, der auch CDU-Bundesvorsitzender ist. Die App, an deren Entwicklung auch das Hasso-Plattner-Institut und die Bundesdruckerei beteiligt seien, sei auch mit dem Sormas-System der Gesundheitsämter verbunden.

Er wünsche sich, dass diese technologischen Möglichkeiten auch Einfluss nähmen auf die Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 3. März.

So funktioniert die App zur Nachverfolgung

Anders als bei den Zetteln oder bisherigen Apps, über die bisher bei einem Restaurantbesuch persönliche Daten hinterlassen werden, haben weder der Gastronom noch ein Softwareanbieter Zugriff auf diese Daten, wie Patrick Hennig vom Entwicklerteam bei der Vorstellung der App im Dezember  sagte.

Der Nutzer bekommt über einen sogenannten QR-Code einen virtuellen Schlüssel auf sein Smartphone. Der Nutzer der Luca-App übergibt dem Veranstalter, Hotelier oder Gastronomen seinen Schlüssel «wie in einer Box». Auf diese Daten hat jedoch nur das Gesundheitsamt im Fall einer Positiv-Testung Zugriff.

Sollte eine Infektion mit dem Corona-Virus gemeldet werden, kann der Nutzer seinen QR-Code für das Gesundheitsamt freigegeben. Dieses hat dann die Möglichkeit nachzuvollziehen, wo sich der Nutzer in den vergangenen 14 Tagen aufgehalten hat, und auch die Betreiber von Clubs und Restaurants oder Organisatoren von Veranstaltern zu informieren. Diese geben dann weitere mit der App vorgenommene Check-ins anonym an das Gesundheitsamt, das wiederum betroffene Nutzer informieren kann.

App auf Sylt schon im Einsatz

Sylt ist nach eigenen Angaben die erste Tourismusregion Deutschlands, die das neue System anwendet. Bereits im Dezember wurde dort die App von Rapper Smudo (Die Fantastischen Vier) vorgestellt. Die Hip-Hop-Band um Michael Bernd Schmidt, besser bekannt als Smudo, gehört zu den Initiatoren der Luca-App. Smudo sagte, die App könne helfen, soziale Kontakte und Treffen auch in Zeiten der Pandemie möglichst nachvollziehbar zu gestalten. «Ich finde mitdenken schlauer als querdenken und die Gelegenheit hat sich ergeben und deswegen sind wir eingestiegen», begründete er das Engagement der Band. «Zeit spielt bei der Eindämmung des Virus eine enorme Rolle. Besonders, wenn wir wieder unsere Gäste auf Sylt empfangen», unterstrichder Geschäftsführer von Sylt Marketing, Moritz Luft bei der Vorstellung der App. «Derzeit müssen alle Daten mit viel Aufwand ermittelt werden. Die Software kann dabei helfen, die damit verbundenen Aufgaben schneller zu erledigen.»

Rapper Smudo demonstriert im Dezember auf seinem Smartphone die funktionsweise der App „Luca“. Foto: dpa

Warten auf die kostenlosen Schnelltests

Ein wichtiger Schutzmechanismus sei auch der flächendeckende Einsatz von Corona-Schnelltests, fügte Laschet am Dienstag hinzu. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) treibe dies voran. Bis zu den Öffnungen der Corona-Maßnahmen müsse man damit «startklar sein». Wahrscheinlich noch im März würden auch Selbsttests zugelassen, mit denen das Leben auch noch einmal erleichtert werde.

Spahn hatte zuletzt immer wieder angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen solle, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den Bund-Länder-Beratungen am 3. März gesprochen werden.

© dpa-infocom, dpa:210223-99-559503/2

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