Paulinho: «Bereit für die Olympischen Spiele»
Rio de Janeiro (dpa)
Rund ein Jahr nach einer schweren Knieverletzung fühlt sich Bayer Leverkusens Profi Paulinho von Deutschlands Auftaktgegner Brasilien fit für Tokio. «Ich bin bereit für die Olympischen Spiele», sagte Paulinho in einem Interview des brasilianischen Sportportals «Globoesporte», bevor er mit einem großen Teil von Brasiliens Olympia-Kader in São Paulo eintraf, um am Donnerstag mit der Vorbereitung auf die Spiele zu beginnen. Das Talent hatte sich im Juni 2020 das vordere rechte Kreuzband gerissen und den Knorpel beschädigt.
«Das bringt einen durcheinander, wenn es heißt, dass man elf oder zwölf Monate aussetzen muss», sagte Paulinho. Zusammen mit seiner Familie, die mit ihm in Deutschland lebt, und anderen Menschen, die ihm in der Zeit geholfen haben, hätte er dies durchgestanden. Gemeinsam mit seinem «Personal Trainer» konnte er sich nur auf die Rehabilitation konzentrieren. «Als ich wieder gespielt habe, fühlte ich mich großartig, ich habe keinen so großen Unterschied gespürt.»
Als der damals 19 Jährige sich verletzte, lief jedoch das kommende Jahr vor ihm ab. Er war gerade dabei gewesen, bei Leverkusen mehr Spielzeit zu bekommen, das DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München stand an. Mit Brasiliens Olympia-Auswahl wollte Paulinho nach Tokio. «Ich war im Zweifel, ob ich würde teilnehmen können oder nicht. Als ich meinen Namen (bei der Kaderbenennung) gehört habe, war die Freude riesig groß.»
Auch über Glaube und Religion äußerte sich Paulinho, der 2018 von Vasco da Gama zu Bayer Leverkusen gewechselt und Rio de Janeiros Traditionsclub eine Rekordeinnahme bescherte, bei «Globosporte». Als einer der wenigen brasilianischen Auswahlspieler steht er offen zu Religionen mit afrikanischen Wurzeln wie Candomblé und Umbanda. Auch wenn er nach eigenen Worten nie Opfer von Intoleranz gewesen ist, bräuchte man nur in die sozialen Netzwerke zu schauen. «Wir als öffentliche Personen können dieses Vorurteil bekämpfen», sagte Paulinho.
Bei Twitter hatte er selbst Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro, einen Corona-Verharmloser und Impf-Zweifler, kritisiert, was er im Interview damit begründete, dass er und seine Familie für die Wissenschaft seien und es die Impfung brauche, um dem Volk zu helfen. «Als brasilianischer Bürger möchte ich, dass mein Land in guten Händen ist und nicht so leidet wie in der Pandemie.»
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