Städte appellieren: Bitte keinen Sensationstourismus!
Aachen (dpa/lnw)
Mehrere Städte im Hochwassergebiet von Nordrhein-Westfalen haben an die Menschen appelliert, die betroffenen Einsatzorte zu umfahren und die Helfer nicht zu behindern. «Bitte keinen Sensationstourismus!», hieß es am Sonntag auf der Homepage von Erftstadt. Das Stadtgebiet solle nicht zum Ausflugziel gemacht werden - ob mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß - um die Aufräumarbeiten nicht zu behindern oder sich selbst zu gefährden.
«Gaffer und Katastrophentouristen» behindern massiv die Aufräumarbeiten, hieß es aus der Städteregion Aachen. Es gebe eine überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, ein großes Problem seien aber diejenigen, die aus anderen Orten, Regionen und Ländern kämen, um sich die Lage anzuschauen, möglichst spektakuläre Fotos aufzunehmen und Videos zu drehen. «Wir bekommen etliche Rückmeldungen aus der Bevölkerung und von professionellen Hilfskräften, dass die sogenannten Gaffer massiv die Aufräum- und Rettungsarbeiten stören», hieß es weiter.
Sie blockierten Straßendurchfahren für schwere Fahrzeuge von Feuerwehren, DRK, THW und Müllentsorgern, die dabei sind, die Keller abzupumpen und Sperrgut abzuholen. Schaulustige missachteten zudem Absperrungen und Anweisungen von Ordnungskräften, um Katastrophenopfer beim Ausräumen der Häuser zu filmen. «Das macht mich fassungslos», sagt Städteregionsrat Tim Grüttemeier. Polizei und Ordnungskräfte würden noch einmal deutlich verstärkt.
Auch die Stadt Leverkusen fordert Schaulustige auf, sich von den Einsatzorten fernzuhalten. Zudem gab es den dringenden Aufruf, keinen Sperrmüll oder Unrat auf die Straßen oder die Wege zu Häusern zu stellen, um mögliche Rettungseinsätze nicht zu behindern. Auch Mülltonnen sollten vom Gewicht nicht überladen werden.
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