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Aufregung um Whatsapp-Nachricht

Jens Lehmann bezeichnet Aogo als "Quotenschwarzen"

Berlin

Der ehemalige Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann hat seinen ehemaligen Teamkollegen Dennis Aogo als "Quotenschwarzer" bezeichnet. Einen entsprechenden Whatsapp-Chat veröffentlichte Aogo selbst in seiner Instagram-Story.

Jonas Wiening

Es ist nicht das erste Mal, dass Jens Lehmann wegen seiner Aussagen in die Kritik gerät. Foto: dpa

"Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?" Diese Frage, zusammen mit einem amüsierten Smiley, hat Jens Lehmann, früher Torhüter bei Borussia Dortmund und Arsenal London, aus Versehen an seinen ehemaligen Mitspieler Dennis Aogo geschickt. Den entsprechenden Whatsapp-Chat veröffentlichte Aogo auf seiner Instagram-Seite.

Dennis Aogo entsetzt über Jens Lehmann

"Wow dein Ernst? Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!", schrieb Dennis Aogo, früher selbst deutscher Nationalspieler, in seiner Instagram-Story an Lehmann gerichtet. Im Netz, insbesondere bei Twitter, verbreiteten sich schnell Screenshots von Aogos Story mit dem Whatsapp-Chat. Ein Shitstorm gegen Jens Lehmann entwickelte sich daraufhin.

Inzwischen äußerte sich auch Jens Lehmann zu den Vorwürfen. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote", twitterte der ehemalige deutsche Nationaltorhüter.

Die Entschuldigung von Lehmann fand allerdings wenig Anklang. Im Netz wurde sie als "lächerlich" und "beschämend" bezeichnet. Der Shitstorm nahm weiter an Fahrt auf. Die Hashtags #Aogo und #Lehmann trendeten bei Twitter.

Shitstorm gegen Jens Lehmann nichts Neues

Es ist nicht das erste Mal, dass Jens Lehmann im Netz hart angegangen wird. Ende 2020 machte er mit Tweets zur Corona-Krise auf sich aufmerksam. Dabei kritisierte er die Lockdown-Maßnahmen und führte angeblich niedrige Corona-Sterbezahlen an. "2017 mussten wir in Deutschland 23.000 Grippe-Tote betrauern. Da hat es keiner wahrgenommen. Jetzt müssen wir genau die gleiche Sterberate innerhalb der Bevölkerung von 0,028% betrauern. Bleibt gesund und frohe Weihnachten", schrieb er bei Twitter und wurde dafür scharf kritisiert.

Schon zu Beginn der Corona-Krise, Lehmann war selbst infiziert und hatte nach eigenen Angaben nur leichte Symptome, spielte er das Virus runter. „Solange die Symptome nicht so schlimm sind, denke ich, müssen die Spieler damit zurechtkommen. (...) Ich denke, für junge, gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist das keine so große Sorge", sagte der ehemalige Nationaltorwart in einem TV-Interview. Eine Aussage, die ebenfalls auf heftige Kritik stieß.

2014 rat Lehmann außerdem in der Fernsehsendung "Sky90" homosexuellen Fußballprofis während ihrer Karriere klar von einem Coming-out ab: "Wenn ein Spieler das machen würde, wäre er blöd", sagte der heute 51-Jährige, der dafür ebenfalls viel Kritik bekam. Und auch eine Passage über Robert Enke in seiner Autobiografie, kritisierten in den sozialen Netzwerken viele.

Ergänzung: Inzwischen meldete sich auch Hertha BSC-Berlin zu dem Vorfall mit Dennis Aogo zu Wort. Denn dort sitzt Jens Lehmann im Aufsichtsrat. Oder besser gesagt saß. Denn der Bundesliga-Club trennt sich mit sofortiger Wirkung von Lehmann, wie ein Vereinssprecher der Zeitung "WELT" verriet. Der Vertrag sei aufgrund der Aussagen des ehemaligen Nationaltorhüters aufgelöst worden, das Mandat im Aufsichtsrat entfällt damit.

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