WN-Spendenaktion: Näherinnen
Näherinnen erheben jetzt ihre Stimme
Münster
Arbeitsrechte in Textilfabriken stehen im Mittelpunkt des Engagements der Christlichen Initiative Romero. Mit den WN-Spenden sollen Näherinnen in El Salvador vor Ausbeutung geschützt werden.
Bei der in Münster ansässigen Christlichen Initiative Romero (CIR) herrscht Feierstimmung. Arbeitsrechte als Gegenstand einer Spendenaktion sind kein einfaches Thema, aber es hat geklappt.
„Das ganze CIR-Team ist begeistert und dankt allen Spenderinnen und Spendern sehr herzlich“, so die Auskunft der Pressesprecherin Felizia Göltenboth.
Über die rein finanzielle Förderung hinaus sei es gelungen, einen größeren Kreis an Menschen auf die prekäre Situation von Näherinnen in mittelamerikanischen Textilfabriken aufmerksam zu machen. Dank der umfassenden WN-Berichterstattung hätten jetzt auch andere Nicht-Regierungsorganisationen in Deutschland das Thema entdeckt, so Göltenboth. „Das ist ein sehr erwünschter Welleneffekt.“
Auftragslage wegen Corona-Pandemie verschlechtert
Mit den Spenden will die Christliche Initiative Romero ganz konkret die kleine Gewerkschaft Sitrasacosi in El Salvador unterstützen. Unter anderem sei geplant, zwei halbe Stellen für Gewerkschaftsmitarbeiter im kommenden Jahr zu finanzieren.
Göltenboth: „Sitrasacosi ist ein Partner der CIR, der Arbeiterinnen in Nähfabriken in puncto Arbeitsrechte schult und Näherinnen betreut, wenn diese am Arbeitsplatz diskriminiert, ausgebeutet oder sexuell belästigt werden.“
In den vergangenen Jahren habe die Gewerkschaftsarbeit nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden können, da wegen der Corona-Pandemie die Auftragslage schlechter geworden sei und die Fabriken teilweise Näherinnen entlassen hätten. Die Chefs in den Fabriken hätten die Perspektive einer drohenden Arbeitslosigkeit bewusst genutzt, um die Arbeiterinnen einzuschüchtern, erklärt die CIR-Sprecherin weiter.
„Das schächte die Position der Gewerkschaft.“ Jetzt könne man besser gegenhalten.