Badminton: Bundesliga
Prickelnder Karriere-Moment für Ties van der Lecq
Lüdinghausen
Union Lüdinghausen hat am Sonntag (12. Februar), 14 Uhr, in der Drei-Burgen-Arena BW Wittorf – Playoff-Anwärter wie die Nullachter – zu Gast. Ein Unionist hetzt in diesen Tagen von einem Wettkampf zum nächsten.
Das WN-Telefonat mit Ties van der Lecq findet zu sehr später Stunde statt, viele Werktätige sind da längst im Bett. „Sorry“, entschuldigt sich der Niederländer, Badminton Europe, der Kontinentalverband, habe ihn ebenfalls um ein paar O-Töne gebeten. Der 22-Jährige ist ein gefragter Mann in diesen Tagen, die er selbst als „ziemlich spannenden Moment in meiner Karriere“ bezeichnet. National (vor wenigen Tagen holte van der Lecq Gold und Silber bei den holländischen Meisterschaften), international (am Dienstag beginnt in Frankreich die Mixed-Team-EM, es folgen die German Open und die All England) – aber eben auch in der Bundesliga. Dort schlägt der Doppel- und Mixed-Spezialist seit 2020 für Union Lüdinghausen auf.
Wichtiges Match
Am morgigen Sonntag haben die Nullachter BW Wittorf zu Besuch, „ein extrem wichtiges Match im Rennen um die Playoff-Plätze“, wie van der Lecq weiß. Bereits 2021 und 2022 stand der Niederländer mit dem hiesigen Erstligisten im Final Four – „ein cooles Event, da will ich im April liebend gern ein drittes Mal hin“.
Damit das hinhaut, muss der Maschinenbaustudent, der wie alle Oranje-Profis am Stützpunkt in Arnheim lebt und trainiert, noch ein paar Doppel in der Liga gewinnen – meist an der Seite von Robin Tabeling. Kurios: Bei den Kampioenschappen in Almere stand er dem Klubkollegen in zwei Endspielen gegenüber. „Ganz wohl ist einem dabei nicht. Man trainiert jeden Tag gemeinsam, spielt für denselben Klub – und dann steht der Typ plötzlich auf der anderen Seite des Netzes“, sagt van der Lecq und lacht.
Die Freundschaft hat darunter nicht gelitten, zumal jeder je ein Mal Gold gewann. Wobei Debora Jelle und er im Mixed-Finale dem hochfavorisierten Union-Duo Tabeling/Selena Piek lange Paroli boten. „Crazy“ sei vor allem der zweite Durchgang gewesen, in dem die Außenseiter beim Stand von 11:13 zehn Ballwechsel am Stück und damit auch den Teilabschnitt gewannen. „Selena und Robin sind Giganten in unserem Sport. Ihnen überhaupt einen Satz abzuknöpfen, war großartig“, findet der Unterlegene.
Direkt weiter nach Frankreich
Nach dem Wittorf-Spiel geht es für seine Landsleute und ihn am Sonntag direkt weiter zur Europameisterschaft für gemischte Mannschaften. Das Ziel: eine Medaille. Noch eine Medaille. Bereits vor drei Jahren, beim Team-Event der Männer, gab’s Silber für die Niederlande mit ihrem blutjungen Debütanten. 2022, bei der Individual-EM in Madrid, holten Ruben Jille und er Bronze im Doppel – „mein bisher größter Erfolg“.
In Aire-sur-la-Lys gehe es darum, „die Hammergruppe als Erster oder Zweiter zu überstehen und überhaupt das Halbfinale zu erreichen“. Mit den Deutschen, darunter etliche ehemalige Lüdinghauser, sei eh immer zu rechnen. Und Frankreich könne – gerade mit den eigenen Fans im Rücken – „an einem guten Tag sogar Dänemark gefährlich werden“.
DM-Abräumer zu Gast
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