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Basketball: 2. Bundesliga Pro A

Ballverluste – das immer wieder kehrende Problem der WWU Baskets

Münster

Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ist am Freitagabend weiter geschmolzen, gegen die Bayer Giants Leverkusen verloren die WWU Baskets Münster 79:86. Dabei trat am Doppelpack-Wochenende – Sonntag geht es nach Vechta – ein altbekanntes Problem zutage, in dem Münster die Statistik anführt.

Ein Lichtblick an einem enttäuschenden Freitagabend: Adam Touray kehrte nach seiner Fußverletzung zurück ins Team der Baskets, die nach der Niederlage gegen Leverkusen tiefer in den Abstiegskampf verstrickt sind. Foto: Jürgen Peperhowe

Nur ein Sieg aus den letzten sechs Partien inklusive des 79:86 am Freitagabend gegen den direkten Konkurrenten aus Leverkusen, dazu die nur schwer lösbare Aufgabe am Sonntag (18 Uhr) beim Spitzenreiter Rasta Dragons Vechta vor der Brust. Die Lage der WWU Baskets Münster im Abstiegskampf der 2. Bundesliga Pro A wird immer ernster, der Neuling steckt knietief im Sumpf. Ein Grund, warum es im Spiel der Münsteraner immer wieder mächtig hakt und ruckelt, ist die hohe Anzahl an Ballverlusten. 25 waren es gegen Bayer – ein Wert, mit dem es fast unmöglich ist, ein Basketball-Spiel erfolgreich zu beenden.

Das Problem mit den Turnovern zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Mit 382 Ballverlusten in 24 Partien (macht 15,9 im Schnitt) liegt Münster in dieser Statistik auf Rang eins. Fehlpässe hier, Schrittfehler dort und mal ein Fuß auf der Auslinie. Es gibt kaum eine Möglichkeit, die die Baskets in Sachen Ballabgabe an den Gegner auslassen. So auch gegen Leverkusen, das trotz der personellen Nachrüstung alles andere als unschlagbar war. „Doch wir haben durchweg Ballverluste produziert, das war nicht schön“, sagte ein enttäuschter Coach Björn Harmsen und erklärte: „Wir haben im Spielaufbau sehr viel Druck bekommen und konnten diesem nicht standhalten. Trotzdem müssen wir ruhiger bleiben. Es war von Anfang an wild. Wir haben den Ball nicht gut bewegt und sind so nicht in unsere Systeme gekommen.“

Connor Harding legt stark los

Im ersten Viertel, als Münster schon siebenmal das Spielgerät verloren hatte, verdeckte die starke Quote von Connor Harding noch die Mängel. Der Amerikaner erzielte in den ersten zehn Minuten 14 seiner 19 Punkte, traf seine drei Dreier und alle fünf Freiwürfe. Schon da aber war zu sehen, dass es Hilmar Petursson und Jasper Günther zu selten gelang, ihre Teamkollegen passend in Szene zu setzen, rannten sich zu oft fest. So hingen etwa Neuzugang Marek Dolezaj und besonders Topscorer Andreas Seiferth in der Luft, kamen kaum zu Aktionen. Und war der Ball dann mal bei Seiferth, wurde der Center meist von zwei Leverkusener hart bearbeitet – oft an der Grenze der Legalität, ab und an auch mal drüber. So blieb Seiferth, dem auch vier Ballverluste unterliefen, unter seinem Punkteschnitt von 15,8. „Wir hatten eigentlich nicht die Chance, das Spiel am Ende zu gewinnen, weil wir in den entscheidenden Situationen immer wieder den Ball weggeworfen haben“, sagte der Routinier. „So kann man sich nicht in die Situation bringen zu gewinnen.“

Hansi Gnad „ein bisschen frustriert“

Doch weitere Siege werden auf dem Weg zum Klassenerhalt nötig sein. Leverkusen rückte auf zwei Punkte heran, immerhin rettete Münster nach dem 94:82-Erfolg im Hinspiel am Freitag noch den zwischenzeitlich arg gefährdeten direkten Vergleich. Kurz vor Schluss hatte Bayer 86:72 geführt, Leverkusens Coach Hansi Gnad war daher auch „ein bisschen frustriert, wenn man den direkten Vergleich schon in den Händen hat“. Für seinen Trainerkollegen Harmsen war dieser Fakt an einem enttäuschenden Freitagabend neben dem Comeback von Adam Touray das einzig Positive. „Er gibt uns mit seiner Athletik das, was wir dringend brauchen in der Defensive und beim Rebound“, sagte Harmsen über den 28-Jährigen, der satte 24:27 Minuten auf dem Feld mitwirkte und dabei nicht nur wegen seiner acht Zähler durchaus ein Lichtblick war.

Adam Touray direkt auf der Höhe

Dabei war Touray selbst ein wenig von sich und der langen Spielzeit überrascht, Probleme aber bereitete weder der zuvor lädierte Fuß noch die Kondition. „Ich hatte es nicht so gut erwartet. Schließlich habe ich vier Wochen nichts machen können. Es ging wirklich gut“, sagte Touray, der in den Schlüsselduellen in Düsseldorf (26. März) und Schwenningen (16. April) sowie gegen Bochum (2. April) ein Trumpf sein könnte.

Zuvor aber sollte noch irgendwo im Optimalfall ein Sieg herausspringen. In Vechta, „wo wir ganz ohne Druck spielen können“ (Touray), wird es allerdings richtig schwer. Auch wenn sich die Zahl der Turnover reduzieren sollte.

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