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Volleyball: 2. Bundesliga Nord Frauen

BSV Ostbevern gewinnt sensationell bei Stralsunder Wildcats

Ostbevern

Das lässt die ganze Liga aufhorchen: Aufsteiger BSV Ostbevern gewann bei Meisteranwärter Stralsunder Wildcats mit 3:0. „Direkt nach dem Spiel habe ich nur gedacht: Was ist hier gerade passiert?“, sagte Dominik Münch. Eine gute Frage, auf die der BSV-Trainer auch Antworten hatte.

Ein unglaubliches Ergebnis. So bejubelte die Reisegruppe aus Ostbevern den glatten Sieg bei den Stralsunder Wildcats. Foto: BSV

Dominik Münch war am Samstagabend, als sich der Reisebus aus Stralsund gerade in Richtung Münsterland in Bewegung setzte, am Handy schwer zu verstehen. Der BSV-Trainer musste sich in die letzte Reihe zurückziehen, um einigermaßen verständlich von der Sternstunde der Ostbeverner Volleyballerinnen zu berichten. Im Bus herrschte Partystimmung zu Beginn der rund siebenstündigen Rückfahrt. Zu Recht: Die BSV-Frauen hatten die Stralsunder Wildcats besiegt. In nur 80 Minuten, recht glatt mit 3:0 (29:27, 25:22, 25:18). Dreimal hatten sie vorher gegen den Zweitliga-Riesen von der Ostsee gespielt und dreimal mit 0:3 verloren.

Direkter Konkurrent verliert 0:3

Und jetzt das umgekehrte Resultat. Ein ganz großer Moment in der dritten Zweitliga-Saison des BSV. Das 3:0 ist gut für die Tabelle (Keller-Konkurrent Essen verlor 0:3 in Schwerin). Es ist gut fürs Selbstvertrauen (der BSV gewann zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele hintereinander). Es ist gut fürs Renommee in der 2. Bundesliga Nord (Stralsund hatte vorher erst zweimal verloren). Und es ist gut fürs Gefühl, auch mal einen ganz Großen der Klasse schlagen zu können (die Wildcats stehen auf Platz zwei).

Zwei Schlüsselspielerinnen fehlen

Auf der Rückfahrt wähnte sich Münch immer noch in einem schönen Traum. „Ein bisschen irreal fühlt sich das noch an“, sagte der Coach. „Direkt nach dem Spiel habe ich nur gedacht: Was ist hier gerade passiert?“. Eine gute Frage. Die Antwort: „Wir waren in der Lage, die Gunst der Stunde auszunutzen.“ Die Wildcats mussten ohne Zuspielerin Kathleen Weiß und Diagonalspielerin Anne Krohn (beide 39) auskommen – zwei erfahrene Schlüsselspielerinnen.

Dominik Münch

Das wäre vielleicht nicht groß ins Gewicht gefallen, wenn die Gäste nicht einen so guten Abend erwischt hätten. Das hohe Risiko im Aufschlag wurde oft belohnt, sie haben gut geblockt, wurden im Laufe des Abends immer stärker im Angriff. Und, so Münch, „an zwei entscheidenden Stellen des Spiels sind wir verdammt cool geblieben“. Das erste Mal in der Schlussphase des ersten Satzes, als Ostbevern mit 20:24 zurücklag, den Favoriten noch in die Satzverlängerung zwang und schließlich jubelte.

Der zweite Schlüsselmoment: Stralsund stellte zu Beginn des dritten Satzes um und legte zum 5:0 vor. Münch nahm eine Auszeit, sein Team glich aus und ging selbst deutlich in Führung. „Damit haben wir ihnen den Zahn gezogen.“ Im zweiten Satz hatte Ostbevern immer vorne gelegen.

Sophia Fallah wieder MVP

Als beste BSV-Spielerin wurde – zum vierten Mal in den letzten fünf Partien – Mittelblockerin Sophia Fallah ausgezeichnet. Vera Horstmann und Esther Spöler waren dabei, haben aber nicht gespielt.

„Das ganze Wochenende war echt cool, das hat schon Bock gemacht“, sagte Münch. Die Wildcats-Anhänger werden das womöglich anders gesehen haben. In Stralsund können die Besucher an einem Ergebnis-Tippspiel teilnehmen, bei dem es einen kleinen Preis zu gewinnen gibt. Unter den mehr als 300 Zuschauern, darunter ein gutes halbes Dutzend aus Ostbevern, hatte niemand auf ein 3:0 für den BSV gesetzt. Natürlich nicht.

BSV-Frauen: Roer, Kerkhoff, Hattemer, Fallah, Lüpken, Pasel, Mersch-Schneider, Seidel, L. Dreckmann, A. Dreckmann, Strothoff, Knight, Horstmann, Spöler.

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