Rekord: 1400 Zuschauer beim „W&H-Cup“
"Der Aufwand hat sich gelohnt"
Lengerich
Irgendwie gehört das Bier danach zum Fußball, wie das Warmmachen davor. Doch als die Organisatoren des "W&H-Cups" von Preußen Lengerich das Mammutturnier hinter sich hatten, reiche es kaum noch für den kleinen Schluck danach. Die Macher waren kaputt -- aber glücklich ....
Als die letzten Lunchpakete den abreisenden Gästen überreicht worden waren, hatte es auch die Crew um Ulli Börger geschafft. Kurz vor 22 Uhr war das zehnte Hallenfußballturnier des SC Preußen um den „W&H-Cup“ am Samstag Geschichte. „Wir haben uns noch kurz zusammengesetzt, ein erstes Resümee gezogen und zwei Bier getrunken, doch dann ging es schnell nach Hause. Wir waren alle ziemlich platt“, erklärt Börger, der bei Vorbereitung und Durchführung des Lengericher Hallenfestivals die Fäden in der Hand hatte. Doch schon am Samstagabend wusste der Cheforganisator: „Wir sind hochzufrieden. Der Aufwand hat sich gelohnt.“
Der Turnierchef sagt das auch im Namen der zahlreichen fleißigen Kräfte, die dazu beigetragen hatten, dass der Re-Start nach dreijähriger Corona-Pause ein voller Erfolg wurde. Vornehmlich waren es Mitglieder der Preußen-Familie, von denen „weit über 100“ eingespannt waren. Ähnlich wie Börger empfanden es wohl auch die Zuschauer. Ein volles Foyer und viele Fans, die nicht nur Hunger auf Fußball, sondern auch auf Speisen und Getränke hatten. „An die 1400 Zuschauer waren über den Tag verteilt in beiden Hallen, das war bombig“, lautet sein positives Fazit. Das waren weitaus mehr Besucher als vor Corona. Da seien es etwa 1000 gewesen. Gewiss dürfte diese Resonanz Ansporn sein, die Planungen für die Neuauflage in 2024 mit vollem Elan in Angriff zu nehmen.
Mehr Zuschauer sind nicht drin
„Ich habe schon am Sonntag Mails von Vereinen erhalten, die im nächsten Jahr gerne wiederkommen wollen“, erklärt Börger. Doch bevor die Einladungen verschickt werden, gilt es, „das Feintuning zu optimieren.“ Am ganz großen Rad brauchen die Preußen freilich nicht zu drehen. Es sind allenfalls Kleinigkeiten, an denen der Veranstalter den Hebel ansetzen könnte. Wobei der Verein diese spezifischen Umstände jedoch kaum zu steuern vermag. „Zuschauermäßig sind wir an die Grenzen unserer Kapazitäten gestoßen“, erläutert Börger, der sich in seiner Einschätzung vornehmlich auf die Zweifachhalle bezieht. „Die platzte aus allen Nähten.“
Suchen nach dem Optimum
Wie die Preußen dieses Problem entschärfen wollen, wird Gegenstand von Beratungen sein. Erste Überlegungen gehen in die Richtung, die teilnehmenden Mannschaften während der Vorrunde wechselweise für zwei Spiele in der Zwei- und der Dreifachhalle antreten zu lassen. Allerdings brächte ein Umzug von einer in die andere Halle einen kaum kalkulierbaren zeitlichen Aufwand mit sich. Auch die Nutzung der Sporthalle am Kirchpatt wäre wohl keine Option. Die böte den Besuchern zwar ausreichend Platz, „aber das Hin- und Herpendeln nähme viel Zeit weg“, gibt Börger zu bedenken.
Am Turnierformat indes werden die Preußen nicht rütteln. So soll es auch die Platzierungsspiele weiterhin geben. „Wir haben den Modus in gemeinsamer Abstimmung mit Trainern unserer Gastmannschaften entworfen. Ihnen geht es darum, möglichst viel Spielpraxis auf hohem Niveau zu bekommen“, erklärt der Turnierleiter.
Da nach der Vorrunde 16 von 20 Teams in die Zwischenrunde einziehen, kommen diese bei einer zehnminütigen Spielzeit auf sieben Partien und auf 70 Minuten Nettospielzeit. Ab dem Viertelfinale sind es 90 Minuten, die die Kicker auf der Platte stehen. Dafür lohnt es sich, weite Wege in Kauf zu nehmen. Hinsichtlich des Teilnehmerfeldes bleiben kaum Wünsche offen. Am Samstag waren Nachwuchsteams von neun Bundes- und fünf Zweitliga-Teams sowie die D-Junioren von AZ Alkmaar (niederländische Eredivisie) am Start. Ähnlich hochkarätig soll der Teilnehmerkreis bleiben. Ajax Amsterdam und Bayer Leverkusen stehen noch auf Börgers Wunschzettel, „vielleicht zwei weitere niederländische Mannschaften.“ Auch nach Belgien will er seine Fühler vielleicht mal ausstrecken, „etwa zum RSC Anderlecht oder den FC Brügge.“ Im Kreise seines Organisationsstabs will er die kommenden Wochen nutzen, um diese Pläne zu konkretisieren.
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