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Handball:3. Liga

Frenzel und das HLZ-Team stehen unter Strom

Ahlen

Sie hatten sich viel vorgenommen. Und in den 60 Minuten blieb es nicht bei den guten Wünschen. Vielmehr beendete das HLZ Ahledner SG eine Durststrecke von 0:12-Punkten. Besonders ein Spieler stand dabei besonders unter Strom. Wohl auch, weil es gegen seinen Ex-Verein ging.

Von Harald Hübl

Ausgetobt: Rechtsaußen Moritz Frenzel hatte letzte Saison für die „Drachen“ gespielt und schenkte seinen Ehemaligen neun Mal ein.   Foto: Wegener

Es war ein Spiel der besonderen Art. Die Drittliga-Handballer des HLZ Ahlener SG standen vor der Partie gegen die SG Schalksmühle-Halver gewaltig unter Druck. Mit dem 35:23 (14:13)-Sieg haben sie dem Stresstest standgehalten und die Serie von 0:12 Punkten gestoppt.

Die Anspannung war allen im HLZ-Lager anzumerken. Besonders in der ersten Halbzeit, als sich die Sauerländer, die sich selbst SGSH Dragons nennen, als zäher Gegner präsentierten.

„Ich habe den Jungs vorher gesagt, dass es ein Mentalitätsspiel wird“, sagte HLZ-Trainer Frederik Neuhaus. „Wir haben uns in den vergangenen Spielen für gute Leistungen nicht selbst belohnt, sondern von Kleinigkeiten ablenken lassen. Das wollten wir ändern.“

HLZ-Trainer Frederik Neuhaus

Geduld sei der Schlüssel zum Erfolg, hatte Neuhaus seinen Spielern mit auf den Weg gegeben. Und so war es auch. Die Sauerländer begann mit viel Elan und Zug zum gegnerischen Tor. Die Abwehrreihe der Wersestädter brauchte zehn Minuten, um die Kreise der Gäste dauerhaft zu stören. Dann hatten die Innenblocker Ferdinand Hümmecke und Marvin Michalczik sich und ihre Nebenleute in Stellung gebracht.

Die Dragons taten sich schwer gegen die gut organisierte Abwehr der Ahlener. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass Schalksmühle in der ersten Viertelstunde ein Wahnsinns-Tempo gehen wird und wir diese Phase überstehen müssen“, so Neuhaus. „Gelingt uns das, dann spielen wir sie müde.“

Geduld zahlt sich aus

Und genauso kam es. Die HLZ-Sieben blieb geduldig, hielt kämpferisch dagegen. Bis zur Halbzeit entwickelte sich so eine Partie auf Augenhöhe. Mal führte die Neuhaus-Sieben mit zwei Toren, dann waren es die Dragons, die mit 12:9 (25.) vorne lagen. Mit einer 14:13-Führung gingen die Gastgeber in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff startete die HLZ-Sieben durch. Binnen zehn Minuten hatte Ahlen eine 20:16-Führung herausgespielt, die bis zur 50. Minuten auf 27:20 anwuchs. Bis zum Ende bauten die Wersestädter den Vorsprung auf ein sattes Dutzend Tore aus.

Moritz Frenzel steht unter Strom

Nach dem Abpfiff war die Anspannung aus den Gesichtern der Ahlener verschwunden. Die Spieler lagen sich in den Armen. „Uns hat immer ausgezeichnet, dass wir eine Mannschaft sind. Und das haben wir gezeigt. „Die Jungs waren die ganze Woche so heiß auf das Spiel, weil wir etwas gutzumachen hatten“, sagte ein strahlender Neuhaus. Ich glaube, bei Moritz Frenzel hat man das richtig gemerkt.“ In der Tat. Moritz Frenzel stand von Beginn an unter Strom. Beim Blick in sein Gesicht war klar: unter Starkstrom. „Wir hatten mit den Dragons noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen“, sagte der HLZ-Rechtsaußen, der in der Vorsaison noch im Dress der Sauerländer um den Aufstieg in Liga zwei spielte. „Wir haben uns nach den sechs Niederlagen den Frust von der Seele geschossen.“ Seine Energie setzte er in neun Tore um, damit war er Ahlens erfolgreichster Angreifer.

„Nach der ersten Halbzeit sah es nicht so aus, dass wir mit zwölf Toren gewinnen werden“, analysierte Spielmacher David Wiencek das Spiel. „Aber dann stand die Abwehr, Sven Kroker hat stark gehalten und vorne haben wir gute Lösungen gefunden.“

Wiencek trifft vom Kreis

Als Schalksmühle zum Ende hin offensiv deckte, kam Wiencek unter großem Jubel zu zwei Toren vom Kreis. Der Beginn einer neuen Karriere? „Na klar, ich habe ja mit meinem Bruder ein gutes Vorbild“, sagte der Spielmacher breit lächelnd und verschwand in Richtung seiner Mannschaftskollegen.

Verständlich, denn nach erfolglosen Wochen musste ein solch deutlicher Sieg gebührend gefeiert werden.

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