Handball: Olympia
Hohe Hürden für DHB-Auswahl in Tokio – wie zum Auftakt Spanien
Tokio
Die erste Hürde für die deutschen Handballer im olympischen Turnier heißt Spanien. Eine Medaille am Ende wäre ein riesiger Erfolg. Doch schon der erste Gegner legt offen, wie hart es wird, durch das Turnier zu kommen. Kreisläufer und Abwehrspezialist Johannes Golla verbreitet aber Zuversicht.
Mit der Terminhatz haben Handballer mittlerweile keinerlei Probleme mehr. Bei großen Turnieren sind sie nicht selten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gefordert. Die Olympia-Qualifikation bewältigte die deutsche Auswahl im März mit drei Begegnungen innerhalb von gut 50 Stunden.
Insofern ist der Rhythmus in Japan keine spezielle Belastung. Geht es – wie erträumt – bis ins Finale, ist genau jeden zweiten Tag ein Spiel angesetzt. Kurz, knackig, acht Partien für den Olympiasieger und den Vize. Dass das DHB-Team in diese Sphären vordringt, ist nicht vollkommen ausgeschlossen – aber die Konkurrenzsituation ist noch schärfer als bei einer EM oder WM.
Das zeigt schon die Gruppenphase, in der keine Geringeren als die Spanier, Franzosen und Norweger warten. Also die Créme de las Créme des europäischen Handballs. Dazu noch zwei Südamerikaner, Brasilien und Argentinien, die auch längst keine Laufkundschaft sind. Los geht es gegen die Iberer am Samstag (9.15 Uhr) – schwerer geht’s kaum. Bei der Weltmeisterschaft in Ägypten im Januar unterlag Deutschland trotz einer guten Leistung mit 28:32 – danach war schon Schluss.
Golla hofft auf guten Start
„Diesmal muss das klare Ziel sein, das Tempospiel der Spanier zu unterbinden“, sagt Sportvorstand Axel Kromer. Kreisläufer Johannes Golla weiß genau, dass ein guter Start wichtig ist. „Sonst sind wir gleich zu sehr unter Druck. Es wird ein heißes Spiel.“ Die Stimmung im Team, so der 23-Jährige, sei zumindest mit dem Umzug ins Olympische Dorf am Donnerstag angestiegen. Auch wenn sich die Euphorie angesichts der Abgeschiedenheit in Grenzen hält, herrscht sportlich Zuversicht. „Die beiden Länderspiele vor der Abreise haben uns ja einen Aufschwung gegeben“, so Golla. „Die Reise war zwar anstrengend, und einige hatten einen Jetlag – aber jetzt sind alle fokussiert.“ Denn nicht nur im Hinterkopf lebt das Ziel einer Medaille. Auch wenn der Weg bis dahin mit den schwerstmöglichen Rivalen gepflastert ist.
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