Fußball: RW Ahlen hofft gegen Lippstadt auf dringend benötigte Punkte
Kaya erwartet „Männerfußball“
Ahlen
Beim Fußball-Regionalligisten RW Ahlen steigt der Druck. Im Kellerduell gegen den SV Lippstadt müssen die Ahlener dringend punkten, wenn sie nicht noch weiter abrutschen wollen. Neu-Trainer Markus Kaya erwartet ein echtes Kampfspiel und setzt auf Sieg, nachdem das Team in den vergangenen Wochen durchgehend enttäuscht hatte. Das soll sich gegen den SV Lippstadt ändern.
Nicht zur Seite, nicht nach hinten – es gibt nur einen Blick: den nach vorn. Und das neun Wochen lang. „Dafür bin ich hier angetreten“, sagt Markus Kaya. „Ich weiß nicht, was kommt, keine Ahnung, ob ich weiterverpflichtet werde, ich weiß nur, dass ich neun Spiele habe, um die Klasse zu halten. Und dafür kämpfen wir.“
Schadet wahrscheinlich nicht, sich im Saisonfinale Scheuklappen aufzusetzen. Immer das nächste Spiel ist das Wichtigste, danach die Sintflut. Sonst würd’ man noch verrückt werden. „Sicher würde ich andere Entscheidungen treffen, wenn jetzt Saisonanfang wäre“, betont Kaya, dass seine Urteile und Einschätzungen derzeit ganz andere sind. RW Ahlen und seinem neuen Trainer läuft die Zeit davon – der schnelle Erfolg zählt, egal wie.
Zum Beispiel der gegen den SV Lippstadt, Nummer eins der letzten neun Schicksalsduelle. Wieder ein direktes Spiel gegen einen Abstiegskandidaten, wieder höchste Not, wieder heiße Nadel. „Die Jungs haben die Fehler beim 0:3 in Köln beherzigt“, sagt Kaya, der letzten Freitag gerade mal drei Einheiten mit der Mannschaft hatte. Jetzt, nach einer Woche, werden die Einschätzungen schon etwas präziser. „Köln war griffiger, schneller im Kopf als wir“, hat der Trainer bemerkt. Und erwartet jetzt genau das von seinen Spielern.
„Lippstadt muss von der ersten Minute an zu spüren kriegen, dass bei uns nichts, absolut gar nichts zu holen ist“, verlangt der Übungsleiter konsequenten Kampf und Einsatz. Sofort den Schneid abkaufen – denn auch die Gäste wackeln nach nur drei Punkten und zwei Toren aus den letzten sechs Spielen bedenklich. Und wollen – welch’ Überraschung! – auch beißen und kratzen, wie ihr Sportchef Dirk Brökelmann verlangt: „Ich erwarte echten Männerfußball, eine Partie, die über die Zweikämpfe entschieden wird“. Wie ähnlich die Worte doch klingen.
„Keine Zeit, aber noch genug Spiele“, sagt Markus Kaya, was auch etwas beruhigt. Also auch genug Chancen, Neues auszuprobieren. Dieselbe Aufstellung wie in Köln wird es jedenfalls nicht werden.
„Ich bin ja auch eine Woche weiter“, setzt der neue Ahlener Trainer auf die eigene Lernfähigkeit. „Es wird sicherlich einige Veränderungen geben“, kündigt er also an. So wird wohl ein Holldack nicht mehr Kette spielen, Özkara ist wieder da, während Pihl und Sezer ausfallen. „Vielleicht wird es ja sogar eine Dreierkette“, will sich Kaya kurzfristig eine Zeit zum Basteln nehmen, die er langfristig nicht mehr hat.
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