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Fußball: Torjäger verlässt den A-Liga-Spitzenreiter TuS Laer

Exner wechselt nach Horstmar

Laer/Horstmar

Paukenschlag in der Kreisliga A Steinfurt! Laers Marcel Exner kehrt dem TuS den Rücken. Sein Wechsel zum Rivalen sorgte für viel Trubel, doch der Angreifer hörte auf sein „Bauchgefühl“.

Von Tom Veltrupund

Geht in der kommenden Spielzeit für die Germania Horstmar auf Torejagd: Marcel Exner (2.v.l.). Bei den Blau-Weißen nimmt der 22-jährige die Rolle als spielenden Co-Trainer ein. Foto: Thomas Strack

In Laerer Vereinskreisen wurde der Wechsel bereits mit dem von Luis Figo vom FC Barcelona zu Real Madrid im Jahr 2000 verglichen. Bleibt zu hoffen, dass die Anhänger beim Wiedersehen keinen Schweinekopf auf das Spielfeld werfen: Laers Toptorjäger Marcel Exner kehrt dem Spitzenreiter TuS Laer den Rücken und wechselt zur kommenden Saison zum abstiegsbedrohten Rivalen Germania Horstmar. Was zunächst für viele Fragezeichen sorgen dürfte, bringt letztlich doch plausible Erklärungen mit sich.

Denn Exner verbringt große Teile seiner Freizeit mit den Horstmarer Jungs. „Alex­ander Berkenbrock, Ruben Kosakowski, Timo Föllen – mit denen bin ich ziemlich oft am Wochenende unterwegs. Da wurde ich schon des Öfteren gefragt, wann ich zu ihnen nach Horstmar wechsele“, verrät Exner. Außerdem bereitet der 22-jährige bereits seine „Karriere nach der Karriere“ vor: „Ich mache in diesem Jahr meine Trainer-B-Lizenz. In Horstmar werde ich als spielender Co-Trainer agieren. Das liegt mir, denke ich. Und da habe ich Bock drauf.“ Bereits in der B-Jugend des TuS Altenberge entdeckte er seine Leidenschaft für das Trainergeschäft.

Dass sein Wechsel zum ewigen Rivalen in Laer nicht gerade für Begeisterung sorgen dürfte, ist dem Angreifer natürlich bewusst. Trotzdem will er in der verbleibenden Rückserie alles für die Schwarz-Gelben geben: „Ich hatte hier drei super Jahre. In den vergangenen beiden Spielzeiten stand ich schon ganz oben in der Torjägerliste, und da möchte ich gerne wieder hin.“

Momentan rangiert die Laerer Nummer neun auf dem geteilten zweiten Platz mit elf Saisontreffern, einen hinter Eintracht Rheines Dustin Reiners. „Sich mit einem Aufstieg zu verabschieden, wäre natürlich das Schönste. Ich wünsche Laer nur das Beste“, versichert der Stürmer.

Für seine Horstmarer Zeit setzt er sich vor allem zwei Ziele: „Die Jungs mithilfe meiner Erfahrung weiterzuentwickeln und eine coole Zeit zu haben.“ Exner bringt trotz seiner jungen Jahre für einen kommenden Co-Trainer Einiges mit: In der Jugend war er für Preußen Münster und Borussia Dortmund in der Bundesliga unterwegs.

Des einen Freud ist des anderen Leid

„Es ist natürlich immer schade, seinen Top-Torjäger zu verlieren. Unabhängig unserer Ligazugehörigkeit im kommenden Jahr bin ich mir jedoch sicher, dass wir seine Fußstapfen füllen können“, so Laers Coach Ron Konermann. „Ich kann seine Entscheidung verstehen, mit den Freunden zusammen kicken zu wollen. Sportlich hätte ich es aber eher verstanden, wenn er zu einer Mannschaft wechselt, die zwei Ligen höher spielt und nicht im Abstiegsfall nächste Saison gegen unsere Zweite ran muss.“

„Es ist unglaublich, wir freuen uns riesig. Wir haben nicht nur einen Top-Spieler, sondern auch menschlich eine Granate dazu gewonnen“, kann es Horstmars Spielertrainer Niklas Melzer kaum erwarten, den Neuen zu begrüßen. „Marcel ist als Mitglied unseres Trainerteams eingeplant. Er kann mit seiner Erfahrung unserer jungen Truppe viel beibringen.“

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