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Fußball: Promi-Trainer

Das W steht für Coach – Hannes Wolf beim TuS Ascheberg

Ascheberg

Am Donnerstag weilte ein ziemlich prominenter Mann an der Nordkirchener Straße: Hannes Wolf. Der U 20-Bundestrainer leitete für einen Abend den U 15-Nachwuchs des TuS Ascheberg an. Einhelliger Tenor: Hat Laune gemacht.

Leitete den Nachwuchs des TuS Ascheberg für einen Abend an: U 20-Nationaltrainer Hannes Wolf. Foto: Ascheberg Marketing

„Und – war‘s anstrengend?“ Kurzer Blick in die trotz der bitteren Kälte leicht gezeichneten Gesichter: keine Frage. „Hattet ihr häufig die Kugel am Fuß?“ Kopfnicken. „Hat’s denn auch Spaß gemacht?“ Wieder allgemeine Zustimmung. „Dann“, sagt Hannes Wolf, „war es ein gutes Training.“

Spaß ist ein gutes Stichwort. Den hatten die C-Jugend-Fußballer des TuS Ascheberg zuletzt ja nur so mittel. „Normal, wenn du jeden Sonntag auf die Schnauze kriegst“, sagt Falk Plässer, 13 Jahre, mit entwaffnender Offenheit. Elf überwiegend deutliche Niederlage sind seit dem umjubelten Aufstieg im Sommer – dem ersten einer TuS-Nachwuchsmannschaft in die Bezirksliga – notiert.

Kontakt über Marketing-Chef

Aber genau deshalb ist Hannes Wolf ja jetzt hier. Nicht so Hans-Sarpei-mäßig („Das T steht für Coach“), der fürs Privatfernsehen über die Dörfer tingelt. Immer irgendeinen Komiker an seiner Seite, stets auf der Suche nach besonders talentbefreiten Amateurkickern, die er schon auch ein bisschen vorführen kann.

Nichts läge Hannes Wolf ferner an diesem frischen Donnerstagabend auf dem Kunstrasen an der Nordkirchener Straße. Das macht der U 20-Nationaltrainer, der auch in den Ligen eins (VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen) und zwei (Hamburger SV) tätig war, gleich zu Beginn der Übungseinheit deutlich. Er könne wenig dazu beitragen, dass die jungen Ascheberger plötzlich in die Erfolgsspur einbiegen. Aber, die Freude am Fußball, die während der Hinrunde doch arg gelitten hat, die versuche er ihnen schon zu vermitteln in den knapp 90 Minuten.

Klappt wunderbar. Leuchtende Augen, wohin man schaut. Wolf ist vom Fach, das merkt man. Lange vor seiner Zeit als Ausbilder beim DFB hatte er bereits U-Mannschaften bei Borussia Dortmund angeleitet. Aus der Zeit kennt ihn auch Sascha Klaverkamp, der den Kontakt zu dem prominenten Gast hergestellt hat. Davensberger, noch Sportchef der Ruhr Nachrichten, demnächst Leiter von Ascheberg Marketing. An diesem Abend vor allem aber: Papa von Niklas Klaverkamp, einem der U 15-Kicker des TuS.

Spaß, Intensität, Ballkontakte

Spaß, siehe oben, Intensität und möglichst viele Ballkontakte: Das seien die drei Grundpfeiler eines Konzeptes, das der Mann im Auftrag des nationalen Verbandes entwickelt hat und jetzt in die Vereine trägt. Das gibt er den Kids mit und später auch den Jugendtrainern des Klubs, im Rahmen einer kleinen Schulung. Dabei mache es keinen Unterschied, ob der jeweilige Nachwuchs in der Bundes- oder der Bauernliga kicke. Ob die zuständigen Trainer im Besitz der A-Lizenz sind oder, wie so häufig auf dem Land, Väter ohne größere Erfahrung, die den Job machen, weil sich halt sonst keiner findet: „Das meiste ist überall und für jeden anwendbar.“

Einfache Spielformen. Vier gegen vier. Schnelle Abschlüsse („maximal 15 Sekunden“), ohne Abseits. Nichts, was den Spielfluss unterbrechen könnte. Wolf gibt kurze Anweisungen, feuert an („den machst du“), lobt („stark“), bleibt aber ansonsten im Halbdunkel. Fotos sind okay, aber bitte keine Handy-Videos: „Der Abend ist für die Kids, nicht für mich.“

Was die mitnehmen für ihre künftigen Aufgaben? „Überhaupt mal ein Tor machen“, schlägt Louis Bomholt vor. Vielleicht eine Halbzeit für sich entscheiden. „Und dann vielleicht ein, zwei Siege in der Rückrunde.“ Die Hoffnung ist zurück. Und der Spaß.

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