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Fußball: Kreisliga B 3 Münster

In aller Freundschaft – Re-Start mit Anas Lotfi und Masen Mahmoud

Davensberg

Für Davaria Davensberg geht mit dem Abstieg aus der A-Liga ein ziemlicher Umbruch einher. Nicht weniger als 15 neue Leute haben Rojhat und Mirhat Atalan, die beiden Spielertrainer, geholt. Wobei: Darunter sind auch ein paar gute alte Bekannte.

Gehen den Re-Start im Waldstadion an: Marcio Duarte Melao (h.v.l.), Mirhat Atalan, Feyaz Atalan, Rojhat Atalan (v.v.l.), André Meva‘ A Oyono und Exoce Ndosa. Nicht auf dem Bild sind Reber Atalan, Mazlum Agirman, Serwen Agirman, Pantaleone Lumare, Masen Mahmoud, Zidane Atalan, Anas Lotfi, Sinan Atalan, Seyhmus Akbas und Serdar Atalan. Foto: flo

Der folgende Bericht hat viel mit Freundschaft zu tun. Mit Familie. Mit Gefälligkeiten aus alter Verbundenheit. Mit persönlichen Beziehungen. Ohne die, so darf man Mirhat Atalan verstehen, es den stolzen SV Davaria Davensberg – einst die Nummer zwei im Münsterland hinter den Preußen – vielleicht gar nicht mehr gäbe. Hätten er und Cousin Rojhat Atalan, die künftigen Spielertrainer des B-Ligisten, nicht binnen zwei, drei Wochen Verwandte und Freunde zusammengetrommelt: Wer weiß, ob für den Neuanfang nach dem Abstieg aus dem Kreisoberhaus überhaupt ausreichend Personal zur Verfügung stünde.

Ex-Coach zurück

Unter den Neuen sind auffallend viele alte Bekannte. Zum Beispiel Anas Lotfi, der schon eine Klasse höher Pässe von atemberaubender Schönheit schlug. Oder Masen Mahmoud, über Jahre Antreiber und vor allem Architekt jenes Teams, das nach dem freiwilligen Rückzug von der mittelgroßen Sportbühne zwar nicht durchgehend den erfolgreichsten Fußball spielte, aber einen, der stets wunderbar anzusehen war.

„Wir sind damals alle wegen Masen nach Davensberg gekommen“, erinnert sich Rojhat Atalan. Leute wie er, die bereits zwei, drei Ligen höher – auch bei der Davaria selbst – gekickt hatten. Dass Mahmoud nun, Jahre später, diesen Freundschaftsdienst erwidert, findet der Abwehrmann „großartig – und beileibe nicht selbstverständlich“. Vor gut einem Jahr – man erinnere sich – war der langjährige Coach vom Hof gejagt worden. Weil die Verantwortlichen und der sportliche Leiter, Tino Grote, mit vorwiegend Leuten aus dem Dorf was Neues probieren wollten – ein Projekt, das krachend gescheitert ist.

Die Scherben kitten dürfen jetzt die, die in Teilen schon zu Landesligazeiten an Bord waren. Wie hatte Grote so treffend gesagt, als die Ersten das sinkende Schiff unmittelbar nach dem Abstieg Anfang Juni verließen? „Man sieht jetzt, auf wen Verlass ist – und auf wen nicht.“

15 Neuzugänge

15 Zugänge haben Rojhat und Mirhat Atalan – für beide ist es der erste Cheftrainerposten – auf die Schnelle gefunden. Einer, Zidane Atalan, zählte sogar zum Aufgebot des damaligen Drittligisten Sportfreunde Lotte. „Ja“, sagt Mirhat Atalan, „flemmen können die Jungs alle.“ Aber: Viele seien jenseits der 30 und weit von ihrer früheren Fitness entfernt. Oder zuletzt vereinslos gewesen: „Zidane etwa war vielfach verletzt – ist er übrigens aktuell wieder – und hat vier Jahre gar nicht gespielt.“

Entsprechend durchwachsen verlaufe die Vorbereitung, wenngleich das 5:0 bei der gleichklassigen Zweitvertretung des SV Bösensell oder das 1:1 am Dienstag gegen A-Ligist GW Nottuln 2 durchaus aufhorchen ließen. Und ja, die Rückkehr in die Kreisliga A ist laut Mirhat Atalan grundsätzlich ein Thema – „aber erst im übernächsten Jahr“. Die Aufstiegsfavoriten 2022/23 hießen FC Nordkirchen 2, VfL Senden 2 und SV Südkirchen. Die Davaria wolle in Spielzeit eins nach dem Komplettumbruch irgendwo zwischen Platz vier und sechs einlaufen.

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