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Fußball: Landesliga 4

Klare Aktionen, wach sein: Interview mit SVH-Coach Julian Wiedenhöft

Herbern

Am Sonntag (5. Februar), 15 Uhr, gastiert der SV Herbern bei der SG Bockum-Hövel. Die führt aktuell die Tabelle an. Klein beigeben wollen die Blau-Gelben laut SVH-Coach Julian Wiedenhöft trotzdem nicht.

-flo-

Hofft auf einen guten Rückrundenstart: SVH-Cheftrainer Julian Wiedenhöft. Foto: flo

14 Zugänge (ein paar sind schon wieder weg), ein anderer Trainerstab: Es war ein Radikalumbruch, den Julian Wiedenhöft (war von Münster 08 gekommen), im Sommer moderieren musste. Sechs Monate und eine angesichts der personellen Umstände okaye Hinrunde später gibt es schon wieder reichlich neues Personal. Über das und den Re-Start am Sonntag (5. Februar), 15 Uhr, bei Spitzenreiter Bockum-Hövel hat unser Redaktionsmitglied Florian Levenig mit dem Coach des SV Herbern gesprochen.

Vor der Saison hatten Sie und Ihr Team sechs Wochen zur Vorbereitung – verbunden mit dem Hinweis, dass der Findungsprozess damit längst nicht abgeschlossen sei. Die Zeit haben Sie diesmal nicht, angesichts des Hauens und Stechens im Kampf um den Klassenerhalt. Oder?

Wiedenhöft: Das ist so. Wir können ja schlecht im März oder April mit dem Punkten beginnen, dafür geht es in der Tabelle viel zu eng zu. Ich denke aber, die Voraussetzungen sind etwas andere als vor einem halben Jahr. Mit Michael Schulte zum Beispiel ist ein Mann zurückgekehrt, der gefühlt nie weg war. Der die Automatismen kennt. Und der, wie die vergangenen Wochen sowie der Einsatz beim Davertpokal gezeigt haben, wenig von seiner Fitness eingebüßt hat.

Marcus Fischer war dagegen lange nicht im Einsatz. Er selbst hat in einem Interview den Anschein erweckt, der SVH habe ihn nur für die Kabine geholt.

Wiedenhöft: Wir haben ihn auch für die Kabine geholt. Fürs Training. Was sich die jungen Burschen, allen voran unser 19-jähriges Sturmtalent Maurice Modrzik, von ihm abschauen können. Wie viele wertvolle Tipps er den anderen angesichts seiner enormen Erfahrung und seiner Profivergangenheit geben kann!

Dann stand er im Testspiel gegen die Hammer Spielvereinigung (1:1 – d. Red.) plötzlich in der Startelf.

Wiedenhöft: Und ich mag nicht ausschließen, dass wir ihn am Sonntag wieder von Beginn an bringen. Oder in den letzten 20, 30 Minuten. Dass er mit seinen 42 Jahren nicht Woche für Woche durchspielt, ist auch klar.

Mit Ufuk Ekincier haben Sie einen weiteren prominenten Mann geholt, der zuletzt vereinslos war.

Wiedenhöft: Ufuk ist derjenige, der diesen Schuss zusätzliche Kreativität in der Zentrale bringen kann und soll. Die besonderen Momente. So was verlernt man schließlich nicht, wie man bei seinem Assist im Hamm-Spiel gesehen hat. Natürlich braucht der Junge erstmal wieder Spielpraxis.

Herbern hatte in der Hinrunde extrem viele Langzeitverletzte. Wie ist da der Stand der Dinge?

Wiedenhöft: Bei Tim Bröer bin ich zuversichtlich, dass er nach dem freien Karnevalswochenende einsatzbereit ist. Philipp Dubicki braucht vielleicht etwas länger, er hat praktisch seit einem Jahr nicht mehr gekickt. Bei Joko Richter, unserem Kapitän, gehe ich davon aus, dass er bereits im so wichtigen Heimspiel gegen Heiden zur Verfügung steht.

Gibt es unwichtige Spiele?

Wiedenhöft: Nein. Da muss man nur auf die Tabelle schauen. Spätestens ab Platz sieben darf sich kein Team zu sicher sein.

Was geben Sie Ihrer Elf für die Rückrunde mit auf den Weg? Von Beginn an wach zu sein?

Wiedenhöft: Das war in der Hinrunde tatsächlich ein Problem, erklärt sich aber durch die ständigen Personalwechsel. Daher ist unser Hauptanliegen – neben klaren, einfachen Aktionen –, dass wir schnell ein Gerüst von neun, zehn Leuten bekommen, die möglichst immer dabei sind. Wenn du ständig andere Nebenleute hast, dann fehlt logischerweise was an Vertrauen und Überzeugung. Dann passieren gerade zu Beginn Fehler.

Könnte beim spielstarken Tabellenführer böse enden.

Wiedenhöft: Oh ja. Wobei der Gegner nicht weniger Druck hat als wir. Der will aufsteigen. Im Hinspiel haben wir es trotz der 0:1-Niederlage richtig gut gemacht. Und wir fahren ganz sicher nicht nach Bockum-Hövel, um dort „nur“ 0:3 zu verlieren. Nee, wir wollen auch dort einen Punkt holen!

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