Fußball: Kreisliga A 2 Münster
Logermann und „Biber“ Töller übernehmen beim TuS Ascheberg
Ascheberg
Marcel Bonnekoh ist nicht mehr Trainer des TuS Ascheberg. Private Gründe waren für den sofortigen Abschied des Drensteinfurters ausschlaggebend. Die beiden Nachfolger könnten prominenter kaum sein.
Osttor, später Sonntagmittag. Es wird emotional. Aus der Kabine des TuS Ascheberg dringt Applaus, kurz darauf steht ein merklich angefasster Marcel Bonnekoh vor einem. Was weniger mit der mauen Vorstellung seiner Schützlinge zuvor beim TuS Hiltrup 2 (1:4) zu tun hat als viel mehr damit, „dass mir der Haufen in den knapp zwei Jahren echt ans Herz gewachsen ist“. Trotzdem ist, zweieinhalb Monate vor Ende der ursprünglich vereinbarten Vertragslaufzeit, Schluss. Bereits am gestrigen Dienstag bat sein durchaus prominenter Nachfolger Oliver Logermann die hiesigen A-Liga-Fußballer das erste Mal zum Training.
Derweil hat Bonnekoh, seit ein paar Wochen Vater eines Sohnes, Zeit, sich um die (noch) wichtigeren Dinge zu kümmern: „Wenn du bei den Übungseinheiten oder sonntags ständig im Hinterkopf hast, dass dich Frau und Kind jetzt eigentlich dringender bräuchten, dann bist du nicht mehr mit vollem Herzen am Platz. Und dann wirst du auch der Aufgabe beim TuS nicht mehr gerecht – gerade in dieser sportlich schwierigen Phase.“ Stünde der TuS irgendwo zwischen Baum und Borke, „hätte ich das bis zum Saisonende durchgezogen. Aber so ist es gut, dass das Team einen neuen Input bekommt.“
Team in den besten Händen
Ob ihm der Entschluss, sofort aufzuhören leichter falle, jetzt, wo er weiß, wer das Ruder übernimmt? „Definitiv, bei ,Loge‘ weiß ich die Jungs in den besten Händen.“ Damals, beim SV Drensteinfurt, waren beide über Jahre ein eingespieltes Duo, Logermann als Chefcoach, Bonnekoh als Assistent des ehemaligen Jugendnationalspielers. Auch Aschebergs sportlicher Leiter und Abteilungschef, Oliver Gellenbeck, zählte in Stewwert als Torwarttrainer zum Staff.
Lange habe der TuS-Verantwortliche nicht um seine Zusage betteln müssen. „Wir verstehen uns prima, natürlich ist das auch ein Freundschaftsdienst“, erklärt Logermann, der erst im Dezember seinen Posten beim Landesligisten BSV Roxel aus freien Stücken geräumt hatte – mit der Aussicht, „in den kommenden Monaten mehr Freiraum fürs Private zu haben. Hat jetzt nicht so wirklich geklappt“, sagt der 38-Jährige und lacht.
Historischer Erfolg 2010
Wobei er an der Nordkirchener Straße die größtmögliche Unterstützung erfährt. Oliver Glanemann, der bereits Bonnekoh und dessen Vorgänger Martin Ritz zugearbeitet hatte, bleibt an Bord. Und dann ist da ja noch Reinhard Töller. Der „Biber“ besitzt nicht nur bei Münsters Amateurklubs eine Art Legendenstatus, sondern auch beim TuS, den er 2010 – zum ersten Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte – in die Bezirksliga führte. „Wir haben jetzt auf der Bank die geballte Kompetenz“, freut sich Gellenbeck, obschon Kumpel Töller nach einer Augen-OP erst kommende Woche zur Verfügung steht.
Bis dahin wird Logermann schon das eine oder andere verändert haben. Schließlich steht am Sonntag (19. März), 15 Uhr, das so wichtige Duell mit SW Havixbeck an, wie die eigene Elf eine Combo, deren Blick nach unten geht. Logermann, der in der Südstadt lebt und Zeuge des 1:4 in Hiltrup war, kann sich ein neues taktisches System mit drei Innenverteidigern vorstellen: „Es gibt doch genug große, stabile Typen im Kader.“ Fußballerisch liege indes einiges im Argen, was sicher auch am fehlenden Selbstvertrauen nach zuletzt drei Niederlagen liege. So oder so: Auf das neue Dreigestirn an der Linie warte „richtig viel Arbeit“.
Startseite