Reiten: Turnier des RFV Alverskirchen-Everswinkel
Klasse S in neuer Qualität - Future-Cup für die Talente
Everswinkel
Das Turnier des RFV Alverskirchen-Everswinkel bot einige interessante Innovationen, die sich nicht zuletzt auch in der guten Zuschauerresonanz niederschlugen. Der Vereinsvorsitzende Peter Grunert musste aber einen Schockmoment verarbeiten.
Das Turnier des Reit- und Fahrvereins Alverskirchen-Everswinkel bot einige interessante und gelungene Innovationen, die sich nicht zuletzt auch in der guten Zuschauerresonanz niederschlugen. So stand von Freitag bis Sonntag alles im Zeichen des Springsports. Aus den Erfahrungen der Corona-Zeit, als Turniere nur mit eingeschränkten Teilnehmerzahlen möglich waren, hatten die Verantwortlichen die Lehre gezogen, dass es organisatorisch stressfreier für alle Beteiligten ist, wenn Spring- und Dressurprüfungen nicht parallel zueinander durchgeführt werden. So bot der Verein am Wochenende ausschließlich Springprüfungen an. Das reine Dressurturnier folgt dann am kommenden Wochenende.
Peter Grunert
Richtig Stress hatte Peter Grunert, erster Vorsitzender Vereins, dennoch am Freitagabend. Denn aus heiterem Himmel teilte ihm der Sanitätsdienst mit, dass man am Samstag aufgrund krankheitsbedingtem Personalmangels nicht kommen könne. „Da war ich kurz vor der Herzattacke. Denn ohne Sanitätsdienst kein Turnier“, fasste Grunert sein Schockerlebnis zusammen. Kurz vor 22 Uhr am Freitagabend gelang es ihm, noch einen anderen Sanitätsdienst für den Samstagmorgen zu organisieren. „Ich war total erstaunt, dass die so spät am Abend überhaupt noch ans Telefon gegangenen sind“, so der erleichterte Grunert.
Ansonsten klappte an den drei Tagen jedoch alles wie am Schnürchen. Sehr gut bewährte sich eine Innovation, die sich Sportwart Till Möller ausgedacht hatte. So bot der Verein erstmals den Future-Cup für junge Nachwuchsreiter an. Der setzte sich am Samstag zusammen aus den Wertungen zweier Stilspringprüfungen der Klassen E und A und am Sonntag für die jüngsten Teilnehmer aus einem Springreiter-Wettbewerb und einem Stilspring-Wettbewerb. „Wenn wir in zehn Jahren noch Top-Sport haben wollen, müssen wir uns heute an die Jüngsten richten, um sie für den Turniersport zu begeistern“, so Möllers Motiv für die Etablierung des Future-Cups.
Erfolgreiche Geschwister
Erfolgreich waren in beiden Cups die Geschwister Suttorp vom gastgebenden Verein. So siegte am Samstag Paul Suttorp mit Mary Poppins vor Anna Zimmermann (RFV Gustav Rau Westbevern) mit Bella und Lucie Linning (RFV Vornholz) mit Caja. Am Sonntag war es Pauls jüngerer Bruder Jakob mit Carlotta, der es auf die oberste Stufe des Siegerpodests schaffte. Hinter Lene Sofie Holtmann (RV St. Georg Münster) mit Colana auf Platz zwei durfte sich Jakobs jüngere Schwester Phillipa mit Schierensees Heart and Soul über den Bronzerang freuen.
Als sehr wertvolles Format erwies sich beim Turnier auch der Amateur-Springpferde-Cup. Werden gerade die Springpferdeprüfungen für jüngere Pferde im Regelfall von den Profis und Semi-Profis dominiert, blieben hier die Amateure in zwei Prüfungen der Klassen A und L unter sich. Mit Siegen in beiden Prüfungen sicherte sich An-Cathrin Lotz (RFV St. Georg Werne) mit Mr Nice Guy die Gesamtwertung.
Auch das abschließende Springen der schweren Klasse am Sonntagnachmittag sah ein für dieses Niveau eher ungewohntes Format. So hatten sich die Teilnehmer für die Siegerrunde im Rahmen einer Stilspringprüfung zu qualifizieren, was nicht nur anspruchsvolle, sondern auch stilistisch schöne Ritte garantierte.
Die Siegerrunde selbst dominierte Philipp Hartmann (RFV Handorf-Sudmühle). Der Bereiter im Stall Beerbaum siegte mit Chajana PS und wurde mit dem Westfalen Coromont zudem noch Dritter. Dazwischen schob sich Carsten Averkamp (RV St. Hubertus Wolbeck) mit Bakano vh Exelhof Z auf Platz zwei.
Beste Teilnehmerin aus dem Kreis Warendorf war Pauline Knorr. Die Bereiterin des NRW-Landgestütes belegte mit dem Landbeschäler Deville Platz fünf. Für den achtjährigen Westfalen war es das vierte S-Springen, das er in seiner ersten Saison in der schweren Klasse bestritt.
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