Handball: Münsterlandklasse-Frauen
Falken steigen dramatisch ab: Trainer stellt die Vertrauensfrage
Saerbeck
Zwei Spiele hatten die Handballerinnen des SC Falke Saerbeck Zeit, den Abstieg aus der Münsterlandklasse noch abzuwenden. Doch beide Partien verloren die Spielerinnen um Trainer Jürgen Aufderhaar - der im Anschluss auch sich selbst zu Disposition stellte.
Das war“s dann mit dem Klassenerhalt. Nach dem 24:27 (11:17) gegen die SG Handball Steinfurt II am Samstagnachmittag und dem 18:36 (8:15) gegen die HSG Preußen/Borussia Münster am Sonntagabend steht für die Münsterlandklasse-Handballerinnen des SC Falke Saerbeck fest, dass es nach nur einer Saison zurück in die Kreisliga geht. Besonders ärgerlich war dieser Ausgang für die Mannschaft um Jürgen Aufderhaar, weil ein letzter Sieg gereicht hätte, um den Abstieg noch zu verhindern.
Um den sah der Trainer seine Saerbeckerinnen in Steinfurt durch die Schiedsrichter gebracht. „Sie haben das ganze Spiel über sehr einseitig gepfiffen“, ärgerte sich Aufderhaar. „Selbst der Heim-Trainer hat sich anschließend bei uns dafür entschuldigt.“ Es habe auch einige Fehlentscheidungen gegeben, wie der Falke-Coach berichtete: „Es wurde mehrfach "Kreis ab" gegen uns gepfiffen, obwohl die Spielerin immer einen halben Meter vor dem Kreis war“, nannte er ein Beispiel.
Knappe und deutliche Niederlage
Nach starkem Start mit 2:0-Führung (6.) gerieten die Falke-Frauen in 2:6-Rückstand (15.) und hinkten mit 3:9 (19.) und 6:14 (26.) bereits klar hinterher. In der Mitte der ersten Halbzeit verletzte sich dann auch noch Tanja Saak schwer am linken Knie. „Es ist sehr wahrscheinlich ein Kreuzbandriss“, vermutete Aufderhaar das Schlimmste. In der Rückraummitte übernahmen nun Marie Rehme und Eva Möllerherm. „Beide haben ihre Sache gut gemacht“, fand der Trainer. Nach dem deutlichen 11:17-Pausenstand verkürzten die Saerbeckerinnen mit einer Drei-Tore-Serie auf 14:17 (36.) und kamen im Laufe der zweiten Halbzeit immer wieder bis auf drei Tore heran, zuletzt durch Marie Rehme zum 24:27-Endstand, aber eben kein Stückchen näher. „Spielerisch“, war Aufderhaar überzeugt, „waren wir überlegen, wir hätten die Punkte verdient gehabt.“
Wegen anderweitiger Verpflichtung nur per Live-Ticker verfolgen konnte er das letzte Saisonspiel gegen den Tabellenführer. „Die erste Halbzeit war wohl okay“, urteilte der Trainer anhand der Zwischenstände. Auf eine 3:2-Führung (13.) folgte ein 3:6-Rückstand (17.). Aber bis zum 8:11 (26.) blieben die Falke-Frauen noch in Reichweite, ehe sie vier Gegentreffer in Folge zum 8:15-Pausenstand kassierten. Im zweiten Durchgang verkürzten die Saerbeckerinnen zunächst auf 13:16 (35.), fielen aber auf 15:21 (41.) zurück. Sarah Plogmaker landete mit dem 17:25 (47.) dann bereits den vorletzten Falke-Treffer in dieser Saison. Denn erst Eva Möllerherm konnte den Ball mit dem Schlusssignal wieder in den gegnerischen Maschen unterbringen - zum überdeutlichen 18:36-Endstand.
Jürgen Aufderhaar
Es war ein bitterer Ausgang für Aufderhaar. „Wir haben es im Großen und Ganzen nicht hinbekommen, über 60 Minuten einigermaßen konstant zu spielen“, fasste er das große Manko seiner Mannschaft in 2022/2023 zusammen und nahm sich selbst von der Kritik nicht aus. „Vielleicht bin ich auch der falsche Trainer.“
Falke gegen Steinfurt:
V. Kösters, Ventker-Stegemann - Möllerherm (5), Rehme (4), Plogmaker (4), Joanning (3), L.-M. Kösters (3/1), Frank (2), Saak (1), Borgert (1), Engeler (1/1), Schupp, Reckfort, Büchter, Nordhues-Hillmann, Mugume.
Falke gegen Preußen/Borussia:
V. Kösters - Plogmaker (5/1), Möllerherm (3), L.-M. Kösters (3/1), Borgert (2), Rehme (2), Joanning (1), Frank (1), Book (1), Walterskötter, Drees, Engeler, Nordhues-Hillmann, Mugume.