Fußball: Kreisliga B
Sofortiges Karriereende: Jonas Kortevoß hört auf - Mit Rückkehr-Option?
Greven
Jonas Kortevoß war jahrelang der Stürmer des SC Greven 09 mit einer eingebauten Torgarantie. Doch damit ist jetzt Schluss. Der 29-Jährige hört auf mit dem Fußball - sofort. Und widmet sich fortan anderen Dingen in seinem Leben.
Seitdem Jonas Kortevoß denken kann, hat er mit sehr wenigen Ausnahmen gegen einen Fußball getreten. Über 20 Jahre später ist nun Schluss damit. Der Vollblutstürmer des SC Greven 09 hängt seine „Flemmer“ an den Nagel – endgültig. Er selbst verabschiedet sich von der Amateursportbühne mit den Worten: „Das war es für mich.“ Mit gerade einmal 29 Jahren.
Schon als Minikicker hatte Kortevoß nur Fußball im Kopf – gemeinsam mit seinem älteren Bruder Jan und Papa Christian als damaligen Trainer. Im Laufe der Jahre durchlief er alle Jugendstationen seines Heimatvereins, nur einen Steinwurf entfernt von seinem Elternhaus. Mit Erfolg: Schon als Junioren-Kicker stieg Kortevoß gleich zweimal in die Bezirksliga auf – in seiner Zeit als U17- und U19-Spieler. Den Sprung in die Landesliga verpasste er anschließend nur hauchdünn. „Die Aufstiege gehören definitiv zu meinen größten sportlichen Highlights.“ Und, dass er zusammen mit seinem Bruder gespielt habe, sei rückblickend noch immer etwas ganz Besonderes für ihn gewesen.
Torjäger par excellence
Auch den Übergang in den Seniorenbereich meisterte das Sturmtalent mit Bravur. Die genaue Zahl der geschossenen Tore habe er zwar nicht parat, über 100 – also immerhin im dreistelligen Bereich – seien es aber in jedem Fall gewesen. 2014 hatte deshalb Kortevoß maßgeblichen Anteil am Bezirksliga-Aufstieg der Nullneuner Herrenmannschaft. Seither hat sich der SCG in dieser Spielklasse regelrecht festgebissen und ist auf dem besten Weg, die Weichen für weitere Höhepunkte auf der Fußballbühne zu stellen.
Drei Fragen an . . .
Kortevoß habe sich dann irgendwann dazu entschlossen, nur noch für die SCG-Reserve aufzulaufen. Zuvor wollte er es eigentlich noch einmal außerhalb der Grevener Stadtmauern wissen – bei Grün-Weiß Gelmer, zu diesem Zeitpunkt hat er auch in der Domstadt Münster gelebt, für insgesamt sieben Jahre. In Gelmer habe er aufgrund der intensiven Zeit rund um sein BWL-Studium aber lediglich die Vorbereitung, Testspiele und eine Ligapartie absolviert. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich zurückrudern muss.“
Im Anschluss daran legte er erst einmal ein Fußball-Päuschen ein, über etwa zwei Jahre. „Ich hatte damals schon das Gefühl, dass ich den Fußball nicht so sehr vermisse“, sagt Kortevoß heute. Doch irgendwann habe es ihn wieder gejuckt und er wollte die Torhüter mit seinen offensiven Qualitäten wieder vor unlösbare Herausforderungen stellen. Mittlerweile hat Kortevoß auch seinen Wohnsitz wieder in die Emsstadt verlagert. Und sich privat enorm weiterentwickelt. „Während der Pandemie habe ich einen Motorrad-Führschein gemacht.“ Darüber hinaus habe er sich ein Rennrad zugelegt, sei Inhaber einer Dauerkarte beim BVB und hat eine feste Partnerin an seiner Seite.
Gründe für das Karriereende
Genau dieses Gesamtpaket hätte nun auch dazu beigetragen, dass sich Kortevoß für das vorzeitige Karriereende entschieden habe: „Es ist gar nicht so leicht, das alles unter einen Hut zu bekommen. Ich habe einfach gemerkt, dass diese riesen Lust auf Fußball und die Ambitionen nicht mehr da sind.“ Er habe für sich festgestellt, dass er die Sonntage anders als in der Vergangenheit verbringen wolle – eben ohne selbst als Fußballer auf dem Platz zu stehen.
Jonas Kortevoß
Den gelegentlichen Betriebssport nehme er davon zwar aus, sagt aber: „Stand jetzt ist endgültig Schluss.“ Auch einen Posten in andere Fußball-Funktion könne er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen. Kortevoß betont trotzdem: „Natürlich werde ich Nullneun weiterhin verfolgen. Die Verbundenheit war schon immer da und wird auch immer bleiben.“
Sein letztes Fußballspiel bestritt Kortevoß im übrigen bereits am 4. Mai, beim 3:0 Derbysieg gegen den SV Greven – allerdings musste er schon nach 33. Minuten den Platz angeschlagen verlassen. Wenige Tage zuvor gelang ihm im Heimspiel gegen den TuS Saxonia Münster II 240 Sekunden vor Spielschluss sein wohl allerletztes Tor – es war das − 4:1, und sein insgesamt 13. Saisontreffer der abgelaufenen Spielzeit.
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