Fußball: Bezirksliga
„Mental ein absoluter Schock“ - Kapitän-Wiethölter droht Karriereende
Greven
Manuel Neuer? Nein. Nils Wiethölter? Ja. Auch wenn beide Fußballer einige Ligen voneinander trennen, haben sie etwas gemeinsam. Sowohl Neuer als auch Wiethölter verletzten sich zuletzt beim Skifahren. Neuer war schon unterm Messer, Wiethölter steht die Operation noch bevor.
Es ist wohl eine der schwerwiegendsten Verletzungen für einen Fußballer überhaupt. Der Riss des Kreuzbandes. Und als wäre das als solches nicht schon genug, trifft es viele Sportlerinnen und Sportler oft auch ein zweites Mal. Genau wie Nils Wiethölter. Der Kapitän des SC Greven 09 ist mit der unschönen Hiobsbotschaft aus dem Ski-Urlaub heimgekehrt.
Während der Winterpause wollte der erfahrenen Mittelfeldstratege für ein paar Tage die Fußballschuhe einmal beiseitelegen und sich anderweitig fit halten. „Es war das erste Mal seit ein paar Jahren, dass ich wieder Ski gefahren bin“, erzählt der 29-Jährigen. Doch nach etwa vier Tagen endete das Winter-Abenteuer nahe Obertauern in Österreich schon wieder abrupt.
„Ich habe mir das Knie verdreht, bin die Abfahrt dann aber noch normal zu Ende gefahren“. In der folgenden Nacht habe der Fußballer dann aber bemerkt, dass etwas mit seinem Knie nicht stimmte. Und nur kurze Zeit später folgte dann auch schon die niederschmetternde Diagnose. „Für mich war das mental absolut ein Schock“, verrät der Zehner der Nullneuner.
Kreuzbandriss zum zweiten Mal
Denn es ist nicht der erste Kreuzbandriss in Wiethölters Fußballerkarriere. Schon vor drei Jahren zog er sich selbige Verletzung zu – damals allerdings noch im Trikot des SV Mesum. Von dem Club von dem er im Sommer des vergangenen Jahres an die Schützenstraße nach Greven gewechselt war. Nicht nur für Wiethölter. Auch für seinen Trainer Yannick Bauer eine schmerzhafte Nachricht. „Das ist natürlich ganz bitter für uns“, so der Übungsleiter, der nun aber auch die anderen Spieler in die Pflicht nehmen will, um sich mit dem Blick auf die restliche und kommende Saison zu zeigen. „Klar ist, dass so etwas auch immer die Möglichkeit bietet, dass sich andere Spieler in den Vordergrund spielen“, weiß Bauer.
Dass Wiethölter seiner Mannschaft in den folgenden Monaten auf dem Platz nun aktiv nicht mehr in der Bezirksliga helfen kann, ist für den ehemaligen Oberliga- und Westfalenligaspieler sowie dem gesamten Team aber auch generell ein harter Schlag. Allerdings könnte es für Wiethölter auch noch dicker kommen: „Ich werde mich auf jeden Fall operieren lassen.“ Nach seinen Angaben im Uniklinikum Münster. Und was danach geschehe, das wolle er gemeinsam mit den behandelten Ärzten entscheiden. „Ich muss abwarten und schauen, ob es danach noch einmal Sinn macht, auf den Fußballplatz zurückzukehren“, so Wiethölter weiter.
Schon vor der schweren Verletzung hatte der Fußballer nämlich Probleme mit seinem linken Knie. Nach dem ersten Kreuzbandriss viel Wiethölter damals ein knappes dreiviertel Jahr aus. Auch die Schmerzen im linken Meniskus hatte den Kicker in der Vergangenheit immer wieder daran gehindert, das Knie vollständig zu belasten. Dennoch stand er in der laufenden Spielzeit bisher immerhin in 11 von 16 Spielen als Anführer für den SCG auf dem Platz. Und auch darüber hinaus wird er seine Teamkameraden nun so gut es geht unterstützen. „Als Kapitän bin ich ohnehin in der Bringschuld. Aber auch so kenn ich es, dass man als verletzter Spieler immer am Platz dabei ist“, sagt Wiethölter.
Zukunft noch ungewiss
Auch wenn er selbstverständlich nur zu gerne schnellstmöglich wieder auf das Fußballfeld zurückkommen möchte, hat der bald 30-Jährige gelernt, auf seinen Körper zu hören: „Ich weiß mittlerweile, dass die Gesundheit vorgeht. Damals habe ich das noch nicht so entspannt gesehen wie heute und wollte so schnell es geht wieder spielen. Ich habe aber auch gemerkt, dass mein Knie schon nach der ersten Verletzung sehr schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.“ Und wenn es dementsprechend jetzt vielleicht etwas länger dauere, dann sei das eben so.
Dem SC Greven 09 wolle er in jedem Fall die Treue halten. Und sollte es im schlimmsten Fall der Fälle als Spieler dann nicht mehr möglich sein, könne sich Wiethölter auch eine Tätigkeit in irgendeiner anderen Funktion vorstellen – Hauptsache, er sei im Fußballgeschehen dabei.
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