Kinderland wird als 65. Kita zertifiziert – der SV Greven als 39. Sportverein
„Wir leben Bewegung im Alltag“
Greven
Im September zeichnet der Kreissportbund den 65. Bewegungskindergarten aus. Die Initiative soll Kinder in Bewegung und Kitas und Vereine zusammen bringen. Warum das Modell so erfolgreich ist, zeigt sich an der beispielhaften Kooperation von Kinderland und dem SV Greven.
Die Zahl 65 markiert einen Meilenstein. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die zuständige Bildungsreferentin des Kreissportbundes (KSB) an diesem Vormittag ausgerechnet im Kinderland an der Teichstraße vorbeischaut, um auf die bevorstehende Zertifizierung der Kindertagesstätte als anerkannter Bewegungskindergarten einzustimmen. „Kinderland ist für uns ein besonders verlässlicher Partner“, erklärt Martina Rathmann. Im Rahmen eines Festaktes am 15. September wird die Grevener Kita als 65. Einrichtung im Kreis Kreisfurt ausgezeichnet.
Die Zahl 65 ist auch Ausdruck einer Entwicklung, wie es sie nur im Kreis Steinfurt gibt. Nirgendwo sonst in NRW haben sich in den vergangenen Jahren so viele Kindertagesstätten auf den Weg gemacht, um das aufwendige Zertifizierungsverfahren auf dem Weg zum Bewegungskindergarten zu durchlaufen. Allein in diesem Jahr kommen fünf weitere Einrichtungen hinzu. „Landesweit stehen wir unangefochten auf Platz eins“, stellt Rathmann stolz fest. Eine Erfolgsgeschichte, auch für den Kreissportbund.
Was die Zertifizierung konkret bedeutet, erklärt Nadja Hildenberg, Leiterin der Kinderland-Einrichtung an der Teichstraße. Alle Gruppenleitungen hätten eine Zusatzqualifikation durchlaufen und den sogenannten Bewegungsschein erworben. Dabei handelt es sich um eine Ausbildung vergleichbar mit der Übungsleiter-Lizenz im Sportverein.
Die Qualifizierung der Fachkräfte ist eine von drei Voraussetzungen, die jede Einrichtung erfüllen muss, um den Zertifizierungscheck des KSB zu bestehen. Punkt zwei ist die Ausstattung, die Rathmann im Hinblick auf den speziell eingerichteten Sportraum als „außergewöhnlich gut“ hervorhebt. Und schließlich ist eine Kooperation mit einem Sportverein ein Kriterium, um anerkannter Bewegungskindergarten zu werden.
Sandra Weddeling ist Sportvorstand beim SV Greven. Der im vergangenen Jahr aus DJK und TVE verschmolzene Großverein ist Partner aller Kinderland-Kitas in Greven. Weil die Einrichtung an der Wilhelm-Busch-Straße bereits seit 2010 zertifiziert ist, greifen die Beteiligten auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Und haben offenbar gute Gründe, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Ann-Kathrin Gerdes, Leiterin der Kita im Grevener Westen: „Der Sportverein ist in unserer Einrichtung präsent. Dadurch können wir Eltern direkt an den Verein verweisen. Und wir organisieren gemeinsam Bewegungsangebote wie Kibaz oder Sporteln.“
Wie der Verein von der Vernetzung und den gemeinsamen Aktivitäten profitiert, erklärt Sandra Weddling: „Ein Drittel unserer Mitglieder sind Kinder. Uns geht es darum, ihnen eine möglichst große Bandbreite zu bieten. Bei uns soll niemand verloren gehen“, so Weddeling über den Stellenwert der Zusammenarbeit. Der SV Greven ist Partner weiterer Grevener Kitas und wird am 15. September als 39. kinderfreundlicher Sportverein ausgezeichnet.
Die Verbindung zwischen Kita und Sportverein ist ein besonderes Merkmal der Zertifizierung. Ein unverzichtbares zudem, wie Martina Rathmann findet, von dem möglichst viele Kinder profitieren sollen: „Auf diese Weise lernen Kinder den organisierten Sport kennen.“
Überhaupt: Themen wie Bewegung und Ernährung dienen längst nicht nur der Profilschärfung der Kitas. Sie sind vielmehr unverzichtbarer Bestandteil des Betreuungsangebotes. Das betont Kinderland-Verbundleiterin Heike Peter-Postler: „Kinder kommen heute sehr früh in die Kita und verbringen bei uns sehr viel Zeit. Da sind beide Aspekte im Alltag nicht mehr wegzudenken.“ Oder wie es Ann-Kathrin Gerdes formuliert: „Wir leben Bewegung im Alltag.“
Lernen Fördern, Träger von 20 Kitas im Kreis Steinfurt, nimmt in Sachen Bewegungskindergarten eine Vorreiterrolle ein. Schon bald sollen auch die beiden neuen Einrichtungen an der Overmannstraße und der Eschstraße den Zertifizierungs-Weg beschreiten. Und damit einen weiteren Meilenstein setzen.
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