Talentförderung: Neuer Coach am Stützpunkt Hauenhorst
Frank Karlisch bringt die volle Ladung Leidenschaft mit
Kreis Steinfurt
Das Trainerteam am DFB-Stützpunkt Hauenhorst hat einen neuen Coach dazu bekommen: Frank Karlisch kümmert sich seit Anfang des Jahres um die Jahrgänge 2008 und 2009. Der Rheinenser ist Fußballer aus Leidenschaft – dabei macht es ihm sein Herzensverein gerade richtig schwer.
Seit Anfang des Jahres gibt es ein frisches Gesicht am DFB-Stützpunkt Hauenhorst. Frank Karlisch heißt der Neue, der das Trainerteam mit Stefan Rother, Tobias Böckmann, Jasper Dreinemann und Patrick Kapke verstärkt. Der 51-Jährige aus Rheine folgt auf den Burgsteinfurter Jens Kormann, der seinen Posten aufgrund beruflicher Verpflichtungen unlängst zur Verfügung gestellt hatte.
Karlisch hat einen interessanten fußballerischen Lebenslauf vorzuweisen, der ihn in der Saison 1994/95 sogar an die Hammer Straße zum SC Preußen Münster führte. „Aber dort bin ich nur ein Jahr geblieben, weil ich da nicht so oft gespielt habe“, dreht der Vater zweier Töchter das Rad der Zeit knapp 30 Jahre zurück. Bei den SF Gellendorf und beim VfB Rheine groß geworden, schlossen sich nach den Preußen Stationen beim FC Eintracht Rheine, dem SV Mesum und dem SV Wilmsberg an. „Guido Berlekamp ist damals Trainer in Wilmsberg geworden und hat mich als spielenden Co mitgenommen. Wir hatten eigentlich richtig gute Leute im Kader, haben als Truppe aber irgendwie nicht funktioniert“, erinnert sich Karlisch an seine Zeit im grün-weißen Trikot zurück.
Beim SC Altenrheine stieg der Schalke-Fan (Karlisch: „Mein Onkel hat 500 Meter vom Parkstadion entfernt gewohnt. Was sollte ich denn da anders werden als Schalker?“) in das Trainergeschäft ein. Fünf Jahre lang coachte er den A-Ligisten. In vier Saisons schloss die Elf vom Kanal als Vizemeister ab – 2007/08 sogar ungeschlagen. „Nach dem vierten Mal auf Platz zwei haben mir die Leute einen neuen Spitznamen verpasst: ‚Karl, der Zweite‘“, muss der kaufmännische Angestellte rückblickend selbst darüber schmunzeln.
Stationen im Kreis Tecklenburg bei Arminia Ibbenbüren, dem SV Halverde und Teuto Riesenbeck schlossen sich an. Aktuell coacht der passionierte Langstreckenläufer wieder den B-Ligisten Halverde. Im Volksmund auch als HSV bekannt. „Ein super Verein. Mein Trainerjob da lässt sich prima mit dem am Stützpunkt kombinieren. Montags in Hauenhorst, dienstags und donnerstags in Halverde und sonntags die Spiele. Das ist mir nicht zu viel, weil ich einfach Bock auf Fußball habe. Ich kenne das von früher gar nicht anders, da war ich sogar fünf Mal in der Woche wegen der Kickerei unterwegs“, erklärt der Inhaber der Jugendelite-Lizenz.
Diesen Trainerschein erwarb Frank Karlisch zusammen mit Patrick Kapke. Beide blieben in Kontakt, und als jetzt der Posten als Kreisauswahltrainer für die Jahrgänge 2008 und 2009 frei wurde, erinnerte sich der ehemalige Burgsteinfurter Keeper Kapke an seinen Kumpel aus dem Lehrgang.
Karlisch ist zwar erst seit Kurzem mit seiner neuen Aufgabe betraut, aber für die schon Feuer und Flamme: „Zunächst mal ist da ein Trainerteam, das menschlich top drauf ist. Und mich reizt es einfach, jungen Spielern was mitzugeben. Das ist im Herrenbereich nur noch bedingt möglich“, weiß der Emsstädter, der in seiner aktiven Laufbahn als Zehner anfing und als Libero aufhörte. „Heute heißt das IV (Innenverteidiger, die Red.)“, lächelt Karlisch, der sich schon einen ersten Überblick über seine neuen Schützlinge verschafft hat. „Sehr gute Anlagen bringen alle mit, die am Stützpunkt trainieren. Aber um später höherklassig spielen zu können, muss auch die Einstellung passen. Die ist mir echt wichtig, schließlich schlägt – wenn es drauf ankommt – Fleiß immer Talent“, verfügt der „Neue“ über einen großen Erfahrungsschatz.
„Karl, der Zweite“ – diesen wenig charmanten Titel hat der Hobbykoch übrigens komplett abgelegt, denn mittlerweile weiß er, wie Meisterschaften gewonnen werden. „In der Altersklasse 40 bin ich mit den Tennisherren vom Skiclub Nordwest Rheine in den beiden vergangenen Jahren jeweils als Tabellenerster aufgestiegen. So viel mal dazu . . .“, grinst sich der sportverrückte Karlisch eins ins Fäustchen.
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