Jugendfußball: Neue Spielformen
Kreis plant Pilotprojekte
Kreis Steinfurt
Drei-gegen-drei, fünf-gegen-fünf, kleine Tore . . . Das sind die Formeln, mit denen DFB und FLVW den Nachwuchsfußball bei den Jüngsten revolutionieren möchte. Der Kreisjugendausschuss ist demgegenüber nicht abgeneigt.
Der Deutsche Fußballbund (DFB) und der Westfälische Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) planen, für die Minikicker und F-Junioren neue Spielformen einzuführen. Die sollen ab der Saison 2022/23 flächendeckend greifen. Der Fußballkreis Steinfurt möchte die Vereine darauf mit einem Pilotprojekt vorbereiten.
Die neuen Spielformen sehen verkleinerte Felder, kleinere Tore, reduzierte Teams und Turnierformate vor. Die Minis sollen im Drei-gegen-drei-Modus ohne Torwart antreten, in der F-Jugend heißt es Fünf-gegen-fünf mit Keeper. Was die Verbände damit bezwecken, liegt auf der Hand: Je kleiner die Gruppe, desto mehr Ballkontakte desto besser die Förderung und desto höher der Spaß. „Wir müssen die Kinder im Blick haben. Unser oberestes Ziel ist, dass alle spielen und sich bewegen“, argumentiert Carsten Busch, seines Zeichens Verbands-Fußballlehrer.
Vorerst stellen die geplanten Modifikationen nur eine Alternative zu den klassischen Spielformen dar. „Bei uns bleibt erstmal alles beim Alten“, betont Heinz-Gerhard Hüweler. Aber parallel dazu hätte man die neuen Formen im Blick, so der Jugendobmann des Fußballkreises weiter.
Der Kreisjugendausschuss (KJA) denkt für die kommende Saison über drei bis vier Spielrunden nach, in denen das neue Format getestet wird. Diese Spielrunden, die zentral an einem Ort ausgetragen und an denen sich mehrere Mannschaften/Vereine beteiligen, stuft Hüweler als Pilotprojekte ein. Zwecks besserer Vorbereitung und nachgängiger Analyse will der KJA eine Arbeitsgemeinschaft mit Vereinsvertretern ins Leben rufen. Wer Interesse hat, kann sich bis zum 27. Mai (Donnerstag) mit Heinz-Gerhard Hüweler in Verbindung setzen. „Bis jetzt hat das nur Matellia Metelen gemacht. Ich hoffe auf mehr“, erklärt der Funktionär aus Burgsteinfurt.
Hüweler gibt zu, den Neuerungen erst einmal skeptisch gegenüber gestanden zu haben: „Aber je mehr ich mich damit auseinander gesetzt habe, je mehr ergibt das für mich Sinn. Bei der herkömmlichen Sieben-gegen-sieben-Form bei den jüngsten Jahrgängen ist es doch so, dass zwei das ganze Spiel an sich reißen und der Rest Blümchen pflückt. Bei Drei-gegen-drei ist das was ganz anderes.“
Unterstützung bekommt Hüweler von Stützpunkttrainer Jens Kormann. „Ich stehe der Geschichte grundsätzlich positiv gegenüber. Das, was den Kindern heutzutage fehlt, sind Ballaktionen und Eins-gegen-eins-Duelle. Bei der klassischen Form fallen Jungs und Mädchen, die körperlich vielleicht noch nicht so weit oder etwas schüchterner sind, durch das Raster“, befürchtet der Lehrer für Deutsch, Niederländisch und Sport. „Es gilt jetzt einfach, alte Strukturen aufzubrechen und Trainer sowie Eltern von dem neuen Modell zu überzeugen. Das braucht natürlich Zeit.“
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