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Segeln: Morten Häger wird Deutscher Meister

Goldmedaille für Lengericher Segler

Lengerich

Morten Häger aus Lengerich hat es geschafft. Beziehungsweise: Er und sein Compagnon Jan Hustert haben es geschafft. Das Duo ist seit dem vergangenen Wochenende Deutscher Meister im Segeln.

Jan Hustert und Morten Häger (links) lieferten sich mit dem Zweitplatzierten und Vorjahressieger-Team Uwe Lätzsch und Marc Romberg ein Kopf- an-Kopf-Rennen. Foto: Sabine Stich

Der Lengericher Morten Häger ist Deutscher Meister der 15qm Jollenkreuzer (P-Boot). Bei schwierigen Windbedingungen segelte er bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) gemeinsam mit seinem Steuermann Jan Hustert (57) aus Steinhagen/Westf. an die Spitze. Die Meisterschaft fand vom 28. bis 31. Juli auf dem Dümmer See – Heimatrevier des Seglerteams – statt und wurde vom Segler-Club Clarholz ausgerichtet.

Es waren spannende Regattatage. „Der Wind wehte schwach bis mäßig aus einer für den Dümmer nicht typischen Richtung“, erzählt der frischgebackene Meister. Seit 15 Jahren sitzt der 46-Jährige als Vorschoter mit Steuermann Jan Hustert gemeinsam im P-Boot. „Wir sind wie ein altes Ehepaar – das funktioniert ohne Reden.“ Hustert und Häger lieferten sich ein Kopf- an Kopf-Rennen mit dem Vorjahressieger-Team Uwe Lätsch/Marc Romberg vom Steinhuder Meer. Schließlich hatte das Team vom Dümmer bei sechs Wettfahrten mit zwei ersten, drei zweiten und einem neunten Platz die Nase vorn. „Bei der letzten Wettfahrt ging es nicht mehr ums Gewinnen, sondern nur noch darum, das Team aus Steinhude hinter uns zu halten“, beschreibt Häger die Taktik – wohlwissend, dass das schlechteste Ergebnis am Ende für die Wertung gestrichen wird. Da das Steinhuder Team in der ersten Wettfahrt bereits mit einem elften Platz einen „Streicher“ ersegelt hatte, ging das Kalkül auf. Nach einer spannenden letzten Wettfahrt stand das Siegerteam fest und wurden unter großem Jubel von den 26 übrigen Crews zum „Baden“ ins Hafenbecken des Segler-Clubs Clarholz geschickt.

Morten Häger (links) freut sich über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Foto: Sabine Stich

Knoten geplatzt

Jan Hustert und Morten Häger standen bereits mehrmals auf dem Siegertreppchen bei einer P-Boot-Meisterschaft. Insgesamt vier Mal ersegelten sie sich im Teakholz-Boot mit dem vielsagenden Namen „Irgendwas-isimmer“ den Vize-Meistertitel. „Jetzt ist der Knoten geplatzt“ freuten sich die beiden Jollensegler. „Vielleicht hat uns die Corona-Pause ganz gut getan“, meinten sie.

2020 wa die Meisterschaft aufgrund der Pandemie ganz ausgefallen, im vergangenen Jahr in Steinhude fand sie ohne das Duo vom Dümmer statt.

Der 15er Jollenkreuzer oder auch P-Boot ist in der Regattaszene der Binnensegler als hochtechnisiertes „Renngerät“ bekannt. Der 2-köpfigen Besatzung wird viel abverlangt, denn der 15er trägt einiges an Segeln. Das Großsegel mit 15 Quadratmetern Segelfläche am Wind, das der Bootsklasse den Namen gegeben hat, wird an einem Mast hochgezogen, der viele Einstellmöglichkeiten hat, die die Bootsgeschwindigkeit beeinflusst.

Einen ganz außerordentlichen Reiz übt der 50 Quadratmeter große bunte Spinnaker auf die Regattasegler aus. Schwerpunkte dieser Bootsklasse in Deutschland sind das nördliche Ruhrgebiet, der Dümmer, das Steinhuder Meer und die Seen in und um Berlin und Brandenburg.

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