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Fußball: 3. Liga

Bei den Sportfreunden Lotte brodelt es

Lotte

Was ist nur mit den Sportfreunden Lotte los? Die 0:2-Niederlage am Samstag gegen SG Sonnenhof Großaspach war der vorläufige Tiefpunkt einer bisher enttäuschenden Saison. Und es gibt einige „Nebenkriegsschauplätze“.

Alfred Stegemann

Enttäuschung und ein Stück weit Ratlosigkeit macht sich bei den Sportfreunden breit nach der 0:2-Niederlage gegen Großaspach wie hier bei (von links) Michael Schulze, Max Wegner und Max Oesterhelweg. Foto: Mrugalla

Was ist nur mit den Sportfreunden Lotte los? Die 0:2-Niederlage am Samstag gegen SG Sonnenhof Großaspach war der vorläufige Tiefpunkt einer bisher enttäuschenden Saison. Die schwache Leistung der Mannschaft, eine weitere negative Steigerung des enttäuschenden Auftritts vor einer Woche beim 1:1 in Bremen, lässt wenig Hoffnung auf Besserung aufkommen. Die Blau-Weißen befinden sich im Abstiegskampf. Und sie werden es schwer haben, den zu bestehen, sollten weitere Vorstellungen wie die am Samstag folgen.

Sicher gibt es Gründe für die aktuelle Verfassung. Das zweite Jahr nach einem Aufstieg setzt einer Mannschaft in der Regel immer kräftig zu. Zwei Trainerwechsel innerhalb kürzester Zeit gehen auch nicht geräuschlos vorbei. Jeder Coach hat seine eigenen Vorstellungen. Bis alle Spieler die komplett verinnerlicht haben, braucht das seine Zeit. Und dann ist da die lange Verletztenliste. Neun Ausfälle kann keine Mannschaft der Welt einfach so wegstecken.

Das alles darf aber keine Ausrede für einen derart emotionslosen Auftritt sein, wie ihn die Sportfreunde am Samstag abgeliefert haben. SG Sonnenhof Großaspach hat sich keineswegs als Übermannschaft präsentiert. Mit einfachsten Mitteln sind sie zu den beiden Treffern von Pascal Sohm (13.) und Joseph-Claude Gyau (17.) gekommen. „Wir haben es denen viel zu leicht gemacht“, befand Innenverteidiger Adam Straith. „Die brauchten nur auf unsere Fehler zu warten. Und davon haben wir reichlich gemacht.“ Damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Unerklärlich viele Fehlpässe ließen keinen geordneten Spielaufbau zustande kommen. Eine halbwegs solide Leistung genügte den Gästen aus Badem Württemberg, um gegen völlig verunsicherte Sportfreunde einen lockeren 2:0-Sieg einzufahren.

Die Verunsicherung dürfte auch in den „Nebenkriegsschauplätzen“ begründet sein. Teile der Mannschaft sollen nicht mehr mit Trainer Marc Fascher auf einer Wellenlänge liegen. Während des Spiels skandierten die Fans zudem mehrfach lautstark „Fascher raus“. Max Wegner will davon zumindest nichts wissen. „Die Pfiffe der Fans und die Fascher-raus-Rufe kann ich nicht nachvollziehen“, sagt der Angreifer. „Am Trainer liegt es nicht.“ Auch Max Oesterhellweg sieht es so: „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Keiner arbeitet gegen den Trainer. Und ganz sicher lebt die Mannschaft.“

Aber da gibt es ja noch die Causa Bernd Rosinger. Nach eigenen Aussagen sei er in bester Verfassung, trainiere seit Ende August voll mit und habe keine Einheit verpasst. „Ich bin nicht verletzt, ich bin topfit“, äußert Rosinger.

Dennoch steht er seit Mitte August nicht mehr im Kader. Fascher begründete die Nichtberücksichtigung stets mit der Verletzung Rosingers, die ihn Anfang August außer Gefecht gesetzt hatte, anschließend mit dessen Trainingsrückstand. „Den habe ich nicht“, hält der Stürmer dagegen und spricht sogar von einer Lüge: „Ich bin fit und könnte sehr wohl spielen.“ Aufgrund seiner Unzufriedenheit ist Rosinger an die Öffentlichkeit gegangen, da nach seinen Aussagen auch ein Gespräch mit dem Trainer wirkungslos geblieben sei. Fascher hält sich (noch) bedeckt und wollte sich dazu nicht äußern: „Ich werde das in aller Ruhe mit Herrn Wilke besprechen. Und dann mit dem Spieler intern bereden.“ Ob es Konsequenzen für Rosinger gibt, bleibt offen.

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