Reiten: Rosendorf Classics
Der 17-jährige Lars Volmer fliegt in Seppenrade zum Sieg
Seppenrade
Ein junger Bursche zeigt’s allen: Der erst 17-jährige Lars Volmer vom RV Legden gewann beim nationalen Hallenspringturnier des RV Seppenrade den Großen Preis. Seine neunjährige Stute ging zum ersten Mal in einer Prüfung auf diesem Niveau.
Man sollte annehmen, dass ein Nachwuchsreiter in einem Stechen einer großen Prüfung mit einem Pferd, das auf diesen Niveau noch nie gegangen ist, zunächst auf Sicherheit setzt. Da liegt man bei Lars Volmer aber völlig falsch. „Wenn ich in einem Stechen bin, kann ich es nicht lassen, Gas zu geben. Dann will ich auch gewinnen“, sagt der 17-Jährige vom RV Legden keck. Gas geben und gewinnen – so hat es Volmer auch am Sonntagnachmittag vor großer Kulisse in der Halle des RV Seppenrade gemacht. Der 17-Jährige gewann mit der neunjährigen Maja H den Großen Preis der Rosendorf Classics, ein Springen der Klasse S*** mit Stechen.
Von 33 Startern in der Hauptprüfung des nationalen Hallenspringturniers hatten fünf Paare im Umlauf den von Rainer Evelt und Benedikt Schulze-Elberg gebauten Parcours fehlerlos gemeistert. Volmer war erster Reiter im Stechen, blieb ohne Abwurf und legte eine Zeit von 31,53 Sekunden vor. Zwei Paare waren danach zwar noch schneller, ließen aber jeweils eine Stange in den Sand purzeln. So landeten Hendrik Zurich vom RV Gronau mit Aurelia (30,80 Sekunden) auf dem dritten Platz und Cedric Wolf vom Meckenheimer RC mit Cho Chang (31,03 Sekunden) auf dem vierten Rang. Als einzige Starterin nach Volmer blieb Angelique Rüsen vom RV Alt Marl im Stechen ohne Fehler. Sie war auf Caruso eine halbe Sekunde langsamer und belegte den zweiten Platz. Fünfte wurde Miriam Schneider vom RV Kastanienhof mit Cartagena.
Volmer startet schon seit einigen Jahren in Seppenrade, er hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem Turnier. In Ondrup ritt er vor einem Jahr zum ersten Mal überhaupt eine schwere Prüfung mit drei Sternen, jetzt holte er seinen ersten Sieg in einem Drei-Sterne-S. Maja H wurde am Sonntag zum ersten Mal in einem Wettbewerb auf diesem Niveau vorgestellt. Noch nicht einmal ein Jahr lang hat Volmer die neunjährige Oldenburgerstute von Besitzer Frank Müller (Kleineichen) unter seinem Sattel. „Sie hat sich sehr gut entwickelt“, lobt Volmer. „Sie hat einen Riesengalopp und viel Vermögen, ist aber auch vorsichtig.“ Lars Volmer stammt aus einer Reitsport-Familie, sein Vater Uwe Volmer ist ebenfalls erfolgreicher Springreiter. Der Sohn, ehemaliger Mannschafts-Europameister der Ponyreiter, absolviert eine Ausbildung zum Pferdewirt. Was er danach machen möchte? „Nur reiten“, sagt Lars Volmer schmunzelnd.
Mit jeweils vier Fehlern im Umlauf des Großen Preises platzierten sich noch Mario Maintz (RV Bösensell) mit Carlotta als Siebter und Michael Potthink vom RV Lützow Selm-Bork-Olfen als Neunter. Reiter der heimischen Vereine starteten in dem Hauptspringen nicht. Ann-Kathrin Helmig vom RV Seppenrade trat nach Freitag nicht mehr an, weil ihre Pferde Chicofino und Carrera nicht fit sind. Marius Brinkmann vom RV Lüdinghausen war mit Cidan am Freitag und Samstag in den beiden Springen der Großen Tour gestartet, verzichtete am Sonntag aber. „Wir hatten am Samstag einen Rumpler, deshalb wollte ich Cidan schonen. Wir möchten erst wieder Sicherheit gewinnen“, erklärte Brinkmann.
Hendrik Dowe vom RV Heiden ging im Großen Preis mit Una Acorada in den Parcours und leistete sich einen Abwurf. Vorher war der 26-Jährige in der Großen Tour erfolgreicher. Dowe gewann mit der elfjährigen Stute Conchita S am Freitag das Springen Klasse S* und am Samstag das Zeitspringen Klasse S**. Am Sonntag konnte es dann aber Lars Volmer nicht lassen, richtig Gas zu geben.
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