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Badminton: Nationalkader

Duo für Deutschland – Kaschura und Emmerich im erlauchten Kreis

Lüdinghausen

Yvonne Li, Linda Efler und Max Weißkirchen (alle Union Lüdinghausen): Es sind die üblichen Verdächtigen, die sich im Perspektivkader des DBV tummeln. In den Nachwuchskader haben es jetzt, nach langer Pause, zwei 08-Talente geschafft.

Von Florian Levenig

Rassel-Bande: Bei Union-Heimspielen feuern Leon Kaschura (l.) und Linus Emmerich ihre Idole lautstark an. In ein paar Jahren könnten sie selbst für den hiesigen Bundesligisten auf dem Court stehen. Gerade wurden die beiden 13-Jährigen in den Nationalkader berufen. Foto: flo

Spieler des SC Union Lüdinghausen in den Bundeskadern des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV): Das ist eher die Regel denn die Ausnahme. So finden sich etwa im aktuellen Perspektivkader (PK) mit Yvonne Li, Linda Efler und Max Weißkirchen – wie gehabt – drei Nullachter wieder, deren Ziel nichts anderes ist als Paris 2024.

Scrollt man in den Listen, die der DBV just für das erste Halbjahr veröffentlicht hat, ein bisschen weiter nach unten, stößt man – und das ist, anders als bei den Senioren, durchaus nicht selbstverständlich – im Nachwuchskader (NK 2) auf zwei weitere Unionisten: Leon Kaschura und Linus Emmerich. Seit Karin Schnaase und Josche Zurwonne, beide bereits in jungen Jahren auf nationaler Ebene erfolgreich, war kein Union-Eigengewächs mehr in diesem erlauchten Kreis vertreten.

Nachwuchsarbeit trägt Früchte

„Für die beiden Jungs ist das eine tolle Sache – aber natürlich auch für unseren Verein“, freut sich 4der 08-Vorsitzende Michael Schnaase. Weil die Nominierung der beiden Top-Talente ein Beleg für die exzellente Nachwuchsarbeit in Lüdinghausen sei. Vor ein paar Jahren hatten die Steverstädter ein neues U 12-Team auf die Beine gestellt – und Christoph Schnaase, heute Einzel-Bundestrainer in Mülheim sowie Coach des hiesigen Erstligisten, ein entsprechendes Konzept zur bestmöglichen Förderung des Vereinsnachwuchses erstellt.

Es folgten: Siege bei Ranglistenturnieren auf NRW- wie auf Bundesebene, erste vielversprechende Starts auf internationalem Parkett. Fehlt nur noch ein DM-Titel, wofür Kaschura und Emmerich allerdings herzlich wenig können. Zwei Mal schon, bei den unter 13- und bei den unter 15-Jährigen, bremste die Pandemie die Podiumsambitionen der Jungunionisten aus (WN berichteten). Immerhin: Ein Nachholtermin für die U15-DM ist inzwischen gefunden, über Pfingsten (3. bis 5. Juni) werden in Ilmenau/Thüringen die Deutschen Meister ermittelt. Im Doppel sind Kaschura/Emmerich, obschon ein Jahr jünger als die meisten Mitbewerber, die Topfavoriten, im Einzel ist Kaschura die Nummer vier der Setzliste – unmittelbar gefolgt vom Klubkollegen.

Die Berufung in den DBV-Kader geht mit (noch) besseren Trainingsmöglichkeiten am Bundesstützpunkt sowie der Teilnahme an Lehrgängen und der Einladung zu internationalen Championaten einher.

So standen die beiden 13-Jährigen im Aufgebot für die U 15-EM Mitte Februar im finnischen Lahti – bis auch dieses Event coronabedingt gecancelt wurde. Doppelt bitter aus Sicht der Lüdinghauser: Sie hätten dort die ganz große Bühne bekommen, da zur gleichen Zeit und am selben Ort die Teameuropameisterschaften der Männer und Frauen ausgetragen werden. Wann und wo die Junioren-Wettbewerbe stattfinden, ist laut Badminton Europe unklar.

Umzug nach Mülheim denkbar

Bleibt die Frage, wie lange die Hochveranlagten dem SC Union erhalten bleiben. Die Lüdinghauser sähen beide liebend gern in ein paar Jahren – im 08-Dress – in der Eliteklasse bei den Erwachsenen. Der Verband dagegen dringt darauf, dass seine besten Jugendlichen – eher früher als später – ans Leistungszentrum in Mülheim wechseln und das angeschlossene Internat besuchen.

Aus gutem Grund, wie Hans-Bernd Ahlke, der Vorsitzende des DBV-Jugendausschusses, erklärt: „Schule, Training und etwaige Wettbewerbe werden dort zeitlich in Einklang gebracht. So was kann kein Verein leisten.“ Gleichwohl sei auf Funktionärsebene bekannt, „dass mit Rachmat Hidajat ein ganz vorzüglicher Coach die Jungs in Lüdinghausen anleitet“. Auch sei es nicht zwingend geboten, zwei 13-Jährige aus ihrem familiären wie schulischen Umfeld zu reißen. Sollten Kaschura und Emmerich aber eine Profikarriere im Sinn haben, „dann werden sie sich, irgendwann, pro Mülheim entscheiden müssen“, so Ahlke. Was ja spätere Einsätze in Liga eins beim Heimatverein nicht ausschließe.

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