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Fußball: Kreisliga

GW und der TuS sind sich nicht mehr grün

Ascheberg

Dass Spieler den Verein wechseln, ist auch im Amateurfußball nicht ungewöhnlich. Zeitpunkt und Ablauf der sechs Transfers von TuS Ascheberg zu Grün-Weiß Amelsbüren sorgen an der Nordkirchener Straße indes für große Verärgerung.

Florian Levenig

Martin Eickmeyer (im Bild) wirft dem geschassten TuS-Trainer Patrick Linnemann vor, Spieler aus Ascheberg abgeworben zu haben. Der bestreitet das. Tatsache ist indes, dass Daniel Lewandowski, Felix Windmeier, Janik Senne, Nino Szczepanski, Marvin Elsner und Sebastian Kaiser die Seiten wechseln. Foto: rau

Sechs Spieler, darüber hatte Heimspiel-online.de zuerst berichtet, verlassen den TuS Ascheberg 2 (Kreisliga B), um sich dem C-Ligisten GW Amelsbüren 3 anzuschließen. An dem Punkt sind sich die Beteiligten noch halbwegs einig. Doch schon bei der Bewertung des Vorgangs liegen abgebender und aufnehmender Verein meilenweit auseinander. „Ganz normal“, findet der künftige GWA-Trainer Patrick Linnemann, „dass Spieler auf Kreisebene wechseln“. „Unverschämt“ nennt Aschebergs sportlicher Leiter Martin Eickmeyer, „dass Amelsbüren und Herr Linnemann massiv versuchen, unsere Spieler abzuwerben.“

Um zu verstehen, warum die Gemüter derart erhitzt sind, beachte man die Vorgeschichte: Vergangene Woche hatte der TuS bekanntgegeben, dass Linnemann ab sofort nicht mehr Trainer der Ascheberger Reserve ist (WN, 11. August). Auch hier kann von einer gütlichen Trennung kaum die Rede sein. „Patrick Linnemann hat wiederholt versucht, Spieler aus der Ersten hinterm Rücken von Coach Andrea Balderi in die Zweite zu lotsen“, so Eickmeyer. Außerdem sei die Kommunikation zwischen dem Geschassten und den übrigen TuS-Trainern „mangelhaft gewesen. Zumal Herr Linnemann überwiegend eigene Interessen im Blick hatte.“

Martin Eickmeyer, TuS Ascheberg

Auch dies mag Linnemann nicht unwidersprochen lassen: „Es ging konkret um den Spieler Felix Windmeier. Der war für die Zweite geholt worden, wollte aber die Vorbereitung mit der Ersten absolvieren, um zu schauen, ob er den Sprung schafft. Das war wohl nicht der Fall, nach kurzer Zeit bat er darum, mit der Reserve trainieren zu dürfen. Nie habe ich Felix dazu bewegt, die Erste zu verlassen.“ Das wiederum sei „schlicht und einfach gelogen“, schäumt Eickmeyer.

Während Linnemann hofft, „dass sich die Wogen glätten“, und Amelsbürens sportlichem Leiter Marco Müller „an einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis zum TuS gelegen“ ist, will man an der Nordkirchener Straße nicht zur Tagesordnung übergehen. Zumal es nach WN-Informationen weitere Anbahnungsversuche zwischen Aschebergern und Grün-Weiß gegeben haben soll. „Man kann nicht 14 Tage vor Saisonstart eine Mannschaft auf diese Art auseinanderreißen“, ärgert sich Eickmeyer. Wo solle auf die Schnelle Ersatz her?

Linnemanns Nachfolger beim TuS, Markus Mersmann, ist ebenfalls nicht glücklich über die jüngsten Ereignisse: „Aktuell habe ich 17 Mann in der Zweiten. Verletzen sich Spieler, ist jemand im Urlaub oder beruflich verhindert, wird’s schon eng. Vielleicht können wir bei Bedarf Verstärkung aus der Dritten bekommen.“

Eickmeyer und die Kollegen im Abteilungsvorstand des TuS wollen derweil ein Schreiben an die Münsteraner aufsetzen. Inhalte, so der sportlich Verantwortliche: „Dass man auf Vereinsebene so nicht miteinander umgeht. Und dass wir zweitens den betreffenden Spielern keine Freigabe erteilen.“ Die Abwanderungswilligen sind somit automatisch sechs Monate gesperrt.

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