Fußball: Bezirksliga 9
Kommentar: Abstieg von Union Lüdinghausen kein Untergang
Lüdinghausen
Union Lüdinghausen ist abgestiegen – allerdings nicht am Pfingstmontag, sondern viel früher. Außerdem birgt der Neuanfang in der Kreisliga A auch Chancen, findet unser Autor.
Nun ist es also doch passiert, die Fußballer des SC Union Lüdinghausen müssen nach sechs Jahren runter in die Kreisliga A. Ein Mal zu oft haben die vermeintlich Unabsteigbaren mit dem Feuer gespielt. 2018 und 2019 (bereits mit fremder Hilfe) die Rettung am letzten Spieltag: Das musste ja irgendwann in die Buxe gehen. Zumal die „Eisernen“ diesmal sogar von den Ergebnissen auf zwei anderen Plätzen angewiesen waren. Auf den FC Nordkirchen (verlor bei 08-Mitbewerber Castrop-Rauxel mit 1:3) waren sie unmittelbar nach dem eigenen 5:3 über Huckarde nicht sonderlich gut zu sprechen. Was aus der Emotion heraus verständlich, aber trotzdem albern ist. Nicht der ungeliebte Nachbar hat den Abstieg der Nullachter zu verantworten. Ebenso wenig kann man ihn Mahmoud Abdul-Latif ankreiden, unter dem Union aus 13 Spielen 19 Punkte holte – ein Schnitt, der, hochgerechnet, locker für den Verbleib in der Bezirksliga gereicht hätte. Vielmehr erwies sich die völlig verkorkste Hinrunde als zu schwere Hypothek.
Und jetzt? Drama, Baby, Drama? Eher nicht. Anders als etwa bei Mitabsteiger SuS Olfen dürfte die Mannschaft kaum auseinanderbrechen, jedenfalls waren die Signale diesbezüglich im Winter eindeutig. Gerade für die ganz Jungen im Team und deren Entwicklung kann der Schritt zurück mittelfristig durchaus einer nach vorn sein. Und dann erst die künftigen Duelle mit Olfen, Billerbeck, Darup, natürlich Seppenrade: Selten war die Kreisliga A qualitativ so gut bestückt wie in der kommenden Saison. Man stelle sich bloß mal vor, am letzten Spieltag der Saison 2022/23 gäbe es eine ähnliche Konstellation wie am Montag in Osterwick: Die Fortuna und Union duellieren sich um die Meisterschaft, eine ganze Stadt in Aufruhr. Die WN jedenfalls hätten Bock . . .
Startseite