Tischtennis: Verbandsliga 2
Namhafter Neuzugang – Union Lüdinghausen holt Steffen Potthoff
Lüdinghausen
Gintautas Juchna, die Nummer eins des SC Union Lüdinghausen, steht dem (Noch-)Verbandsligisten in der kommenden Saison voraussichtlich nicht mehr so häufig zur Verfügung. Doch Ersatz ist bereits gefunden. Und was für einer.
Es ist durchaus nicht so, dass sie Gintautas Juchna loswerden wollen bei Union Lüdinghausen. Wieso auch? Sollten die Nullachter, wofür derzeit viel spricht, nach nur einem Jahr in die NRW-Liga zurückkehren, hätten sie das ganz wesentlich ihrer Nummer eins zu verdanken. 23 Mal stand der amtierende Herren 45-Europameister bislang im Einzel und Doppel für die Steverstädter an der Platte, 23 Mal hat er sie als Sieger verlassen. Sagenhaft.
Juchna regelmäßig aus Litauen einzufliegen, sei aber eben auch eine Kostenfrage, erklärt Teamsprecher Uli Mauritz. Weshalb Union 2023/24 zwar nicht gänzlich auf seinen Spitzenmann verzichten will, ihn aber wohl nur noch – das die schlechte Nachricht – in ein paar wenigen, ausgewählten Partien aufbieten wird. Die gute: Ersatz ist bereits gefunden. Mit Steffen Potthoff heuert zur kommenden Saison ein Mann bei den Schwarz-Roten an, der laut Mauritz „mindestens ebenso gut ist wie ,Gintas‘, wenn nicht noch besser“.
Mehr Zeit für die Familie
Potthoff, der in Südkirchen lebt, verbringt derzeit an den Wochenende ähnlich viel Zeit auf der Bahn wie Juchna in der Luft. Jeweils knapp zwei Stunden, eine Strecke, sind es bis nach St. Augustin, wo der 31-Jährige noch bis zum Frühjahr beim dortigen Oberligisten unter Vertrag steht, „zu Auswärtsspielen braucht man teils noch länger“. Früher, als Student, sei das kein Problem gewesen. Aber jetzt, mit Frau, Nachwuchs – Potthoff ist seit ein paar Wochen Papa – und Job „versuche ich schon, mehr Zeit für die Familie freizuschlagen“. In zehn Minuten beim Training und den Heimpartien zu sein, helfe da sehr.
Zudem vermisse er in der Oberliga, wo nur vier Leute im Einsatz sind, ein Stück weit die soziale Komponente: „Zwei spielen, einer zählt, der andere sitzt allein auf der Bank. In Sechsermannschaften ist da ein ganz anderer Austausch.“ Zumal ihm die künftigen Teamkollegen keinesfalls fremd sind: „Mit Thomas Weritz habe ich ein Jahr zusammen beim BVB gespielt. Auch Timo Engemann hat in der Szene einen Namen.“ Und Andreas Langehaneberg wäre um ein Haar mal sein Teamkollege geworden: „Ich war 14, 15, da stand ein Wechsel zu TB Burgsteinfurt, Andreas` Ex-Klub und zu der Zeit Regionalligist, im Raum.“
Für Potthoff, geboren und aufgewachsen in Münster, ging es dann noch ein paar Klassen höher. Mit dem TTC Hagen stiegt er einst sogar in die Bundesliga auf, verließ die Volmestädter aber unmittelbar nach dem Coup. Nun also Lüdinghausen. Die Zusage gelte auch für die Verbandsliga, „aber lieber spiele ich logischerweise eine Klasse höher“. Bei Union soll er nicht nur ähnlich fleißig punkten wie aktuell Juchna, sondern auch die Jüngeren wie Top-Talent David Westhoff an die Hand nehmen.
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