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Fußball: Bezirksliga 9

„Normaler Vorgang“ – SuS Olfen und Jupp Ovelhey gehen getrennte Wege

Olfen

18 Jahre war Jupp Ovelhey Coach des SV Lippramsdorf. Bei SuS Olfen, Ligakonkurrent des SC Union Lüdinghausen, endet die Zusammenarbeit nach nur einer Spielzeit. Kein Grund, ein Fass aufzumachen, findet der sportliche Leiter der Grün-Weißen.

Florian Levenig

Auf Trainersuche: Norbert Sander, sportlicher Leiter des Fußball-Bezirksligisten SuS Olfen. Foto: Reith/RN

Dass das Thema in der Öffentlichkeit so hohe Wellen schlägt, kann Norbert Sander, sportlicher Leiter des Fußball-Bezirksligisten SuS Olfen, nicht ganz nachvollziehen: „Der Vertrag mit unserem Trainer Jupp Ovelhey läuft am Saisonende aus. Da Verein und Coach unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie es in der kommenden Saison weitergehen soll, trennen sich unsere Wege.“ Weder sei Ovelhey gefeuert worden, noch karte eine Seite nach. Für Sander ist es daher „ein ganz normaler Vorgang“.

Olfener Weg

Aus Sicht der Olfener ist es vor allem ein alternativloser, wie der Sportchef weiter ausführt: „Unser Weg ist es seit Jahren, die erste Mannschaft mit Leuten aus dem Ort zu bestücken, die wir im besten Fall selbst ausgebildet haben. Das schließt zwar nicht aus, dass gelegentlich externe Spieler zu uns stoßen. Nur nehmen wir dafür, auch das ist ein wesentlicher Teil der SuS-Philosophie, kein Geld in die Hand.“

Was, natürlich, nur funktioniere, solange der Verein Talente in ausreichender Zahl produziere. Aktuell sehen sich die Olfener in der Hinsicht gut aufgestellt. Die U 15 kickt in der Bezirksliga, die U 19 ist auf dem Sprung dorthin. Die U 17 stieg 2020 – ein Riesenerfolg für den kleinen Klub – sogar in die Landesliga auf (war dort im Herbst allerdings nur bedingt wettbewerbsfähig).

Die Gespräche zwischen Verein und Noch-Trainer über die künftige Ausrichtung waren auch deshalb nötig geworden, da gleich vier SuS-Stammkräfte – Fabian Konietzni, Felix Schröder, Robin Maikötter und Sebastian Rast – im Sommer zum benachbarten A-Ligisten SG Selm wechseln. Besonders glücklich war Sander darüber zwar nicht, andererseits könne er ein Stück weit nachvollziehen, dass Rast dem Ruf seines Vaters Mario (lange Trainer in Olfen, seit dem Spätsommer Coach der Spielgemeinschaft) folge und „ein paar Kumpels“ mitnehme. Zumal bei der Gelegenheit wohl auch ein paar Euro geflossen seien, wie man an der Hoddenstraße vermutet.

Ovelhey sei der Meinung gewesen, sich bei anderen Klubs nach Ersatz umzusehen, die SuS-Verantwortlichen um Sander und Christian Brüse (unterstützt ab sofort den gesundheitlich angeschlagenen sportlichen Leiter) hielten dagegen: „Wie“, fragt Sander und gibt auch gleich die Antwort, „sollen wir den Jugendlichen vermitteln, dass wir langfristig auf sie bauen, wenn wir ihnen mehrere auswärtige Spieler vor die Nase setzen?“

Interne Lösung?

Dass die Olfener, wie in einem Zeitungsbericht zu lesen war, dafür den Abstieg in die Kreisliga A billigend in Kauf nähmen, sei indes nur die halbe Wahrheit, wie Sander betont: „Selbstverständlich wollen wir solange wie möglich in der Bezirksliga bleiben. Zumal 2022 ein paar richtig gute Jungs aus der A-Jugend ins Seniorenalter kommen. Auch haben wir uns für die kommende Spielzeit mit Joshua Denk, Pablo Tenkhoff Otero sowie Mateusz Ostaszewski exzellent verstärkt. Insofern ist die A-Liga für uns momentan überhaupt kein Thema.“

Und wer beerbt Ovelhey im Sommer? Jemand aus dem eigenen Stall vielleicht? Ausschließen mag der sportliche Leiter das nicht. Aber: „Timo Torlop in der Reserve und unser A-Jugend-Coach Michael Krajczy, der bereits Trainer der Ersten war, machen beide einen tollen Job. Gerade deshalb würden wir nur ungern eine zusätzliche Baustelle innerhalb des Vereins aufmachen. Es wird sich schon jemand finden, Christian und ich haben ja gerade erst damit begonnen, den Markt zu sondieren.“

Ovelhey nach Merfeld?

Während die Olfener noch den passenden Coach für die kommende Saison suchen, hat Noch-Trainer Jupp Ovelhey offenbar eine Anschlussverwendung gefunden. Der 63-Jährige leitet demnach 2021/22 die Sportfreunde Merfeld an. Der Bezirksligist (Staffel 14) soll sich bereits 2020 um Ovelhey bemüht haben, als es galt, einen Nachfolger für Manfred Wölpper (war zum Ortsrivalen TSG Dülmen gewechselt) zu bestimmen. (flo)

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